Zwölf Käse für das Stadtspital
Um 1300 wurde in Innsbruck auf Initiative der Hospitaliter vom Heiligen Geist das erste Spital eingerichtet – unweit der heutigen Spitalskirche, wie der Name bereits vermuten lässt. König Heinrich, der damalige Landesfürst, ließ dem Spital von Beginn an Förderungen zu Teil werden und verlieh der Bruderschaft u.a. Güter in St. Nikolaus und im Stubaital. Zur gleichen Zeit entstand auch ein Spital in Wilten, welches vom dortigen Abt unterstützt wurde.
Doch auch aus privater Hand wurde an das neue Spital in Innsbruck gespendet und das in verschiedenen Formen. Mit der hier zu sehenden Urkunde spendete Herr Heinrich von Schueler aus Mittenwald dem Innsbrucker Spital 12 Stücke Käse „(…) zwelf cheese, von unsrem Schwaighof (…)“. Alternativ bot er seine aber Spende auch in Form eines konventionelleren Zahlungsmittels von 2 Pfund Berner an.
Weiter bestimmte er, dass sein bestes Bettgewand nach seinem Tod in den Besitz des Spitals übergehen sollte.
(Signatur U-18)
Sehr interessant ist auch das anhangende Siegel von 1317, welches das Innsbrucker Stadtwappen in einer besonderen Variante zeigt. Die auf dem Siegel dargestellte Innbrücke zeigt sich nämlich auf drei Jochen ruhend und von oben nach unten laufend.
Im aktuellen Stadtwappen sind es 2 Brückenjoche und die Brücke verläuft von links nach rechts.
Die Brücke könnte am originalen Stempel bzw. der Petschaft tatsächlich waagrecht dargestellt gewesen sein. Die Aufschrift am Siegel lässt für mich nämlich keine bevorzugte Ausrichtung erkennen, sodass möglicherweise – bewusst oder auch unbewusst – 90° gedreht gestempelt wurde. Dafür spricht auch die Ausrichtung des kleineren, deutlich unsymetrisch ausgerichteten Siegels.
Ihre Ansicht teilte jedoch auch Franz-Heinz Hye in den Innsbrucker Stadtnachrichten vom Juni 1980. Gut möglich, dass ich zuwenig Informationen habe oder was übersah.