Das Babymobil
In Innsbruck wurden die Mutterberatungsstellen von Anfang an gut angenommen. In den 1970er-Jahren nutzten jährlich 21.000 Personen das Angebot, das bedeutete 94% der Neugeborenen besuchten die Einrichtungen. Dadurch lag die Säuglingssterblichkeit in Innsbruck weit unter dem österreichischen Durchschnitt.
Es gab in dieser Zeit im Stadtgebiet 14 Mutterberatungsstellen. In den stark anwachsenden Randbezirken fehlten sieben Einrichtungsstellen, um Müttern lange und zum Teil beschwerliche Anmarschwege zu ersparen. So entschloss sich die Stadtgemeinde Innsbruck für eine mobile Variante.
Erstmals in Österreich kam in Innsbruck im Mai 1973 ein Mutterberatungsbus zum Einsatz. Die Sonderanfertigung umfasste einen abgeschlossenen Untersuchungsraum sowie einen Warteraum für ca. 20 Personen.
Die Anschaffungskosten betrugen 1,25 Millionen ATS, ihnen gegenüber stand der Betrag von 3,15 Millionen, die für die Errichtung von den sieben Mutterberatungsstellen notwendig gewesen wäre.
Der Bus war sieben Nachmittage in der Woche im Betrieb und tourte durch die Stadt. An festgelegten Plätzen wartete er regelmäßig auf seine Besucher:innen.
Sadrach beim Kindergarten
Hötting, Schulgasse
Amras, Philippine-Welser-Straße
Sieglanger, Kirche
Fischnalerstraße, Kirche
Kranebitten, Hans-Untermüller-Straße 17
Innsbruck-West, Kirche zum guten Hirten
(Bürgermeister Lugger vor dem Mutterberatungsbus, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph/G-12972, 1973)
Die Meldung „Der Mütterberatungsbus steht heute…Morgen steht er…“ lautete unter der Woche der Stehsatz am Ende der Mittagsnachrichten von Radio Tirol.
Da noch was ganz Altes, persönlich vom Datenschutz entbunden. Man nahm die Sache sehr ernst und machte einen sehr professionellen Eindruck: https://postimg.cc/NLjyfzF4