Reisen vom Sofa aus
Geht man durch die Gassen der Innsbrucker Altstadt wimmelt es aktuell nur so vor lauter Tourist*innen. Aber nicht nur heute, sondern bereits im 19. Jahrhundert war Innsbruck ein beliebtes Reiseziel. War die Stadt zuvor für Bildungsreisende, Künstler*innen (wie Albrecht Dürer) oder Kaufleute eine Station auf dem Weg nach Italien, wurde sie nach den Tiroler Freiheitskämpfen zum eigentlichen Reiseziel. Besonders in England ließ man sich von den Heldentaten Andreas Hofers beeindrucken und interessierte sich für Reisen nach Tirol.
Im Zuge dessen entstanden zahlreiche Stadt-und Landschaftsansichten, die in verschiedensten Ländern gedruckt wurden und auch ein imaginäres Reisen von zu Hause aus ermöglichten. Unser heutiges Blogbild – ein Stahlstich von Charles Heath nach einem Gemälde von Clarkson Stanfield – kann als Beispiel dienen. Die topographische Genauigkeit war dabei weniger wichtig, wie die kaum wiedererkennbaren Formen der Nordkette und die minarettartigen Türme der Wiltener Pfarrkirche zeigen.
Der Kunsthistoriker und Antiquar Peter Adelsberger wagt in seinem neu erschienenen Buch „Die Stadtvedute Innsbrucks in der Druckgraphik“ (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge 75) den Versuch einer möglichst vollständigen Darstellung aller druckgraphischen Gesamtansichten von Innsbruck.
Autorin: Maria-Gracia Winkler
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck: Bi-k-1975)
Hier auf schwarz-weiß: https://innsbruck-erinnert.at/aus-der-sammlung-hochenegg-ii/