Der Allerheiligenhof (oder auch nicht)
So wie auf unserem Titelbild sieht es in der Gegend um den Allerheiligenhof heute bei weitem nicht mehr aus. Hier noch idyllisch gelegen und wenig verbaut, so liegt der altehrwürdige Hof mittlerweile wie eingepfercht in der Wohnsiedlung.
Aufschluss über die Geschichte des Allerheiligenhofs finden wir in einem vom Stadtarchiv herausgegebenen Werk: Die Stadtteile Innsbrucks, Band 3: Hötting-West/Allerheiligen, Innsbruck 1987. Dort wir darauf verwiesen, dass das Gebäude auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Ursprünglich diente es als landwirtschaftliches Gut, ehe es im Jahr 1913 vom Unternehmer Flunger gekauft und in eine Gaststätte umgewandelt wurde. Im weiteren Verlauf kam es über längere Zeit in den Besitz der südtiroler Familie Kerschbaumer, die es mehreren Pächtern überließ, bevor der Allerheiligenhof im Jahr 1955 von Alois Berchtold gekauft wurde. Als Gasthaus ist der Allerheiligenhof auch heute noch immer geöffnet und verfügt über einen schönen Gastgarten.
Unsere Aufnahme stammt im Übrigen aus dem Jahr 1938, also bereits zu einer Zeit, als man hier einkehren und die Aussicht genießen konnte.
Aufgrund der Rückmeldung von Herrn Feldkirchner habe ich ein zusätzliches Bild angehängt. Demnach rechts der Berchtoldshof und links der Sennhof? Der Allerheiligenhof müsste weiter nach Westen sein und demnach habe ich mich beim Titelbild geirrt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Gottfried Newesely, GoNe-9071)
Also , ich kenne diesen Hof, der am Bild gezeigt wird ,als Sennhof, welcher im Jahr 1975 ( glaube ich ) gebrannt hat. Das Gasthaus gleich östlich darunter ist wahrscheinlich der besprochene Allerheiligenhof. Sennhof ( im Bild oben ) steht nach meinem Wissen eng mit dem Gericht in Hötting und dem Galgenbühel im Zusammenhang.
Bei Ihrer Rückmeldung Herr Feldkirchner bin ich jetzt kurz erschrocken. Möglicherweise hatte der Fotograf die Aufnahme falsch beschriftet. Ich habe nun noch ein Foto aus anderem Blickwinkel hinzugefügt. Vielleicht hilft dies bei der richtigen Zuordnung.
So stimmt es. Das zweite Bild ist sehr, sehr schön. Tolle Perspektive. Danke.
Zu dieser Gegend passt auch dieser wunderbare Beitrag von Herrn Bürgschwentner, welcher sich ja gerade in seinem wohlverdienten Sommerurlaub befindet:
https://innsbruck-erinnert.at/8-monate-anno-1902-7/
Einfach ein Foto vom echten Allerheiligen Hof vergleichen. Links ein Zubau, am Hof 2 Fenster dann ein Erker. Die Gartenmauer mit Zinnen.
Ich hab’s aber auch verwechselt…
Der Hof am Bild hat der Familie Sauerwein gehört, er war in den beiden letzten Jahren schon mehrmals
bei Innsbruck erinnert, das Stadtarchiv hat in den Beständen der BFI ein Foto vom Abbrand,
der Hof wurde nach dem Brand nicht mehr aufgebaut.
Gastbetrieb gabs nur am Berchtoldshof davor, zwischen beiden Höfen gehts zur Buzzihüte hinauf,
Der Gasthof Allerheiligenhof ist genau ober der Mittenwald-Bahnstation Allerheiligen.
Nachdem er eine gewisse Zeit der Familie Flunger gehörte ist er im Volksmund auch als Flungerhöfl
bekannt.
Beide Gasthäuser sind heute im Besitz er Familienzweige Berchtold.
Ich kann noch einmal bestätigen: Der abgebildete Hof ist der sog. Sennerhof, der – und daher vermutlich die Verwechslung – auf dem Grund der ehemaligen „Gottsallerheiligenkirche“ errichtet wurde (1375 geweiht, 1786 profanisiert und in der Folge abgerissen). Erkennbar ist dabei die ehemalige Friedhofsmauer, die auch heute noch existiert. 1984 wurde der Hof abgerissen, heute stehen dort Reihenhäuser mit spitzen Dächern.
Der Hof auf dem zweiten Foto im Vordergrund ist der Berchtoldshof.
Ein Bild vom Allerheiligenhof, der sich südwestlich dieser Stelle befindet ist wie oben erwähnt hier abgebildet
https://innsbruck-erinnert.at/8-monate-anno-1902-7/
Der abgebildete Hof, der auf dem ehemaligen Grund der Allergottsheiligenkirche errichtet wurde, ist in meiner Familie als „Lotterhof“ bekannt. Meine Großmutter Charlotte Saurwein wurde 1922 dort geboren. In der Volksschule habe ich noch gelernt, dass die zum Tod am Strang Verurteilten in der Allergottsheiligenkirche um Vergebung der Sünden bitten konnten, bevor sie zum Galgenbühel geführt wurden.