Hl. Jakobus d. Ältere – Stadtpatron und ,,Donnersohn“
Der Heilige Jakobus – hier in Form einer Silberbüste mit Pilgerstab, Muschel und Buch dargestellt – zählt zu den Stadtpatronen Innsbrucks.
Wer aber ist der Heilige, dem der Innsbrucker Dom geweiht ist ?
Jakobus d. Ältere und sein Bruder Johannes zählen zu den 12 Aposteln. Beide gehörten zum engsten Kreis des Messias, was ihre Anwesenheit bei bedeutenden Ereignissen wie der Verklärung Christi am Berg Tabor und dem Gebet am Ölberg verdeutlicht. Aufgrund ihres aufbrausenden Temperaments erhielten die Brüder von Christus den Spitznamen ,,Boanerges“ (= ,,Donnersöhne“).
Nach dem Tod Christi verkündete Jakobus – teils nur mit bescheidenem Erfolg – das Evangelium, bis er 44 n. Chr. unter Herodes Agrippa als erster Apostel mit dem Schwert enthauptet wurde.
Laut Legende brachten die Apostel seinen Leichnam ins spanische Galizien und vergruben ihn dort in einem Wald. Als seine Gebeine dort im 9. Jh. n. Chr. entdeckt wurden, entstand der Wallfahrtsort Santiago de Compostela, der im Mittelalter nach Jerusalem und Rom zu den meistbesuchten Pilgerstätten der Christenheit gehörte und sich seit einigen Jahrzehnten wieder großer Beliebtheit erfreut. JakobspilgerInnen, die häufig an einer vom Rucksack baumelnden Muschel zu erkennen sind, trifft man auch in Innsbruck, das an einem der Pilgerwege nach Santiago de Compostela liegt.
Am Giebel und im Kuppelfresko des Doms zeigt sich ein berittener Jakobus, der laut Legende bei der Schlacht von Clavigo 844 n. Chr. erschienen ist und zum Sieg der Spanier über die Mauren geführt hat. Das Sujet des ,,Matamoros“ (=,,Maurentöters“) wird aufgrund seines islamfeindlichen Inhalts heute häufig kritisch gesehen.
Nicht nur PilgerInnen (sowie ApothekerInnen und HutmacherInnen), sondern auch alle, die sich schönes Wetter wünschen, können sich an den Hl. Jakobus wenden, da dies ebenfalls in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Sein Gedenktag ist der 25. Juli.
(Autorin: Maria-Gracia Winkler)
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-9775; Ph-7584)