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Der Erste Gedruckte „Museumskatalog“ Der Welt, Teil 2

Der erste gedruckte „Museumskatalog“ der Welt, Teil 2

Erzherzog Ferdinand II. erlebte die Fertigstellung des „Armamentarium Heroicum“ nicht mehr. Er starb im Jahr 1595. Jakob Schrenck von Notzing führte die Arbeit an dem künstlerisch und historisch wertvollen Werk aber mit vollem Einsatz fort. Das fertig gestellte „Armamentarium Heroicum“ enthält 126 Kupferstiche, die nach den Vorzeichnungen von Giovanni Battista Fontana, von dem in Augsburg wirkenden Kupferstecher und Verleger Dominikus Custos angefertigt wurden. Die Texte, die sich mit dem Leben und Wirken der abgebildeten Persönlichkeiten befassen, schrieb Jakob Schrenck von Notzing selbst. Die lateinische Fassung erschien im Jahr 1601. Die zwei Jahre später gedruckte deutsche Übersetzung stammt von Johann Engelbert Noyse von Campenhouten, der ebenfalls Sekretär am Hof Erzherzog Ferdinand II. war. Gedruckt wurde das Werk in Innsbruck von Daniel Baur. Ein Exemplar der deutschen Ausgabe von 1603 ist im Museum Goldenes Dachl ausgestellt.

Dieser circa 1593 entstandene Kupferstich zeigt ein Brustbild von Jakob Schrenck von Notzing, der 1612 auf Schloss Ambras starb. Sein „Armamentarium Heroicum“ hat die Jahrhunderte überdauert. 1735 wurde das Buch in Nürnberg unter dem Titel „Ambraßische Heldenkammer“ – allerdings deutlich überarbeitet und mit verkleinerten Abbildungen ausgestattet – neu aufgelegt.

Das Titelbild dieses Artikels zeigt die Frontispiz-Seite, die etwas früher als die restlichen Kupferstiche im Buch entstanden sein dürfte. In der Mitte des Blattes ist ein umrahmtes Brustbild Ferdinand II., der den Orden vom Goldenen Vlies trägt, zu sehen. Sein Porträt wird von zwei weiblichen und einer männlichen allegorischen Gestalt getragen. Rechts und links von der Abbildung des Erzherzogs sind zwei auf einem Sockel stehende Figuren – eine Amazone und ein antiker Krieger – dargestellt. Über dem Porträt Ferdinand II. halten zwei Frauengestalten den mit dem Orden vom Goldenen Vlies umkränzten und bekrönten Wappenschild. Hinter diesem schwebt ein ebenfalls gekrönter Engel, der in jeder Hand eine Krone hält. Rechts oben, in einer Kartusche ist der im Jahr 1485 heilig gesprochene Babenberger Markgraf Leopold III. – mit einem Modell des Stifts Klosterneuburg in seiner rechten Hand – dargestellt. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Details für den interessierten Betrachter dieses Kupferstichs zu entdecken.

(Stadtarchiv Innsbruck, AD-2)

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