skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
In Stein Gemeißelt (XXII.)

In Stein gemeißelt (XXII.)

Frankreich war jedoch nicht der einzige Kriegsschauplatz, auf den Maximilian zu achten hatte. Auf dem Gebiet der Markusrepublik, wo der Krieg auch ursprünglich seinen Anfang genommen hatte, wurde ebenfalls gekämpft und hier hoffte der Kaiser entscheidende Gewinne zu machen.

Um den Krieg, der nun schon seit Jahren und über wechselnde Bündnisse hinweg wütete, zu beenden, musste eine Einigung zwischen Venedig und dem Kaiser erzielt werden. Der Papst und auch Spanien versuchten schon seit langem zu vermitteln, doch hatte Maximilian klare Vorstellungen von seinen territorialen Wünschen und war nicht bereit davon abzuweichen. Nun wollte er hier einen entscheidenden Schlag führen, um den Frieden zu seinen Bedingungen zu erzwingen. 15.000 Mann, spanische und deutsche Landsknechte, fielen über die Terraferma her, um Venedig in die Knie zu zwingen. Sie zogen plündernd und brandschatzend durch das Land, bis sie, schwer mit Beute beladen, von venezianischen Söldnern umzingelt wurden. Unweit von Vincenza stellte sich das auf rund 10.000 Mann reduzierte Heer zum Kampf. Sie kämpften um ihr Leben und – vielleicht für Landsknechte noch etwas wichtiger – um ihre Beute. Das venezianische Heer wurde vernichtend geschlagen und das kaiserliche Heer konnte weiterziehen. Doch um die Verfolgung anzutreten oder Festungen zu erobern war es nun ebenfalls zu schwach und man zog sich nur mehr ins Winterquartier zurück. Es schien, als hätte der Kaiser nun alle Karten in der Hand – das Gebiet Venedigs war verwüstet, das Heer der Republik zerschlagen. Doch die Verhandlungen, die in Rom geführt wurden, führten erneut zu keinem Ergebnis. Die Venezianer klagten, dass der Kaiser ihren ganzen Staat verlange und auch dem Papst war bei den weitreichenden Forderungen Maximilians unwohl. Er verlangte Verona, Vicenza, Brescia und Bergamo, von Padua und Treviso wollte er absehen, sofern Venedig eine große Entschädigung und einen jährlichen dafür Tribut zahlen würde.

So verstrich die Gelegenheit für einen Frieden, bis Venedig wieder Erfolge erzielen konnte und erst recht auf Maximilians Forderungen nicht mehr eingehen wollte. Trotz eines kurzen Waffenstillstandes, den der Papst verhandelt hatte, ging der Krieg weiter.

(Ph-A-10171-21)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche