Daube, Haserl, Katz`, Moasl
Diese Begriffe aus der Tierwelt bezeichnen den Zielwürfel beim Eisstockschießen. Meist war er 10 x 10 Zentimeter groß und aus Holz. Heute ist es üblich mit einer Runddaube aus Gummi zu spielen.
Ziel beim Eisstockschießen ist es, seinen Eisstock so nahe wie möglich an die Daube zu bringen, die auf dem Mittelkreuz des Zielfeldes platziert ist, oder den gegnerischen Stock zu verschieben. Präzision ist gefragt. Gespielt wird mit zwei Mannschaften von je 4 bis 5 Personen. Nach dem ersten Durchgang, der sogenannten ersten Kehre, wird in die Gegenrichtung zurückgespielt.
Die Eisstöcke waren aus festem harten Holz gedrechselt und mit einem schweren Eisenring versehen. So bekamen sie einerseits Gewicht, anderseits waren sie beim Zusammenprall mit anderen geschützt. Jeder klassische Eisstock ist daher einmalig.
Das Eisstockschießen ist ein alter Volkssport. Für die Ausübung brauchte es nur ein zugefrorenes Gewässer, eine Holzplatte mit Stiel und einen Holzwürfel.
Im Winter 1935 konnte in Innsbruck auf dem Inn Eisstockschießen gespielt werden. Bei dieser Aufnahme lässt gerade ein Mann elegant seinen Stock über das gefrorene Wasser gleiten. Offen bleibt, ob hier eine menschliche Daube als Ziel dient.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Gottfried Newesely, GoNe-008005, Winter 1935)
Diese Stelle gegenüber dem Sieglanger war auch in meiner Kinderzeit, wohl bis zur Innverbauung, im Winter meistens eine Eisfläche. Schöne Erinnerungen. Es wurde dort auch ein improvisiertes Eishockey gespielt. Einmal war ich Zeuge, wie einer der typischerweise dort spielenden Halbwüchsigen eingebrochen ist. Rettungskette? Glücklicherweise nur Hohngelächter der Trockengebliebenen und Selbstrettung des Gebadeten. Allerdings war das Wasser dort recht seicht…