1. Rundstreckenrennen für Automobile und Motorräder 1948
Das erste internationale Rundstreckenrennen für Automobile und Motorräder fand, wie bereits in einem „Innsbruck erinnert Artikel“ vom 5. April 2020 berichtet wurde, am 11. Juli in Innsbruck auf dem „Saggenring“ statt. Der heutige Artikel beschäftigt sich aber mit einem anderen Aspekt des Rennens, nämlich den umfangreichen Vorbereitungen und der Werbung für dieses Event.
Da sehr viele ZuschauerInnen erwartet wurden, machten sich die Organisatoren bereits vor dem Ereignis Gedanken darüber, wie ein reibungsloser Ablauf der Veranstaltung zu bewerkstelligen sein würde. Für das Training am Samstag und das Rennen am Sonntag wurden die Züge für die ZuschauerInnen, die mit der Bahn an- und abreisen wollten, mit zusätzlichen Garnituren verstärkt. Dies wurde in der Tiroler Tageszeitung bereits am 8. Juli 1948 angekündigt. In diesem TT-Artikel wurden auch JournalistInnen, BildberichterstatterInnen und Filmgesellschaften darauf hingewiesen, dass sie sich Presseausweise, bzw. Legitimationen beim zuständigen Redakteur Carl Schmidt ausstellen lassen sollten. Auch die potentiellen ZuschauerInnen wurden auf zahlreiche Gefahren und deswegen beschlossene Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen: „Räder und Hunde dürfen in das Rennstreckensperrgebiet nicht mitgenommen werden.“
Natürlich war es auch wichtig, im Falle eines Unfalles ausreichend vorbereitet zu sein. Deshalb erschien am 9. Juli 1948 in der Volkszeitung folgender Aufruf: „Einberufung sämtlicher Samariter. Sämtliche Samariter der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck müssen am Samstag, den 10. Juli, um 13 Uhr, anläßlich der Trainingsfahrten für das Autorennen in der Rettungsstation in Uniform und Armbinde gestellt sein.“
Einen Tag später berichtete die Volkszeitung über weitere Vorsichtsmaßnahmen: „Die Strecke wurde in den letzten Tagen an mehreren Stellen verbreitert und ausgebessert, so daß eine einwandfreie Durchführung des Rennverlaufs gewährleistet sein wird. Lautsprecheranlagen entlang der ganzen Strecke sowie eine Platzreportage werden die Zuschauer immer am Laufenden halten und auch die Streckensicherung ist gewährleistet.“
Beworben wurde die Großveranstaltung mit einem ausdrucksstarken Plakat, das als Titelbild dieses Artikels dient. Der Textteil wurde über und unter der Abbildung angebracht, ist sehr kurz gehalten und liefert nur die wichtigsten Informationen: “ 1. Rundstrecken-Rennen für Automobile und Motorräder / Innsbruck / 11. Juli 1948″. Die Abbildung, bei der es sich um eine schwarz-weiß Grafik mit roten Akzenten handelt, ist dafür aufwendig gestaltet: Ein mit einer Rennfahrerbrille ausgestatteter Fahrer rast mit seinem roten, offenen Rennwagen mit der Nummer acht über die Rennstrecke. Er wird von einem weiteren Fahrer mit einem ebenfalls roten, offenen Rennwagen verfolgt. Am Bildrand sind die Umrisse von Häuserfassaden zu erkennen, im Hintergrund ragt die Nordkette empor. Der Grafiker war Walter Gotschke, gedruckt wurde das Plakat bei der Wagner’schen Univ.-Buchdruckerei. Auf der Rückseite des Plakats befindet sich eine handschriftliche Notiz: „123 Stück IBK, 14 Reserve, Steinacher“.
(Stadtarchiv Innsbruck, Pt-666)