Neues Album, neues Glück XIV
Wir sind wieder zurück: Dieselbe Szenerie, doch eine andere Jahreszeit wie im Beitrag XII dieser Serie. Ich habe erst jetzt bemerkt, dass hier ein beinahe identisches Bild in der Sammlung vorhanden ist, und möchte Ihnen dieses natürlich auch nicht vorenthalten. Hier ist die Perspektive erweitert: auf der rechten Straßenseite ist deutlich ein Teil der Fassade des Hotel Greif zu erkennen (soweit ich das erkennen kann war der zu dieser Zeit sogar „golden“). Beworben wird eine heizbare Veranda, welche bei dieser Jahreszeit auf jeden Fall notwendig ist. Linkerhand sehen wir zusätzlich zur Triumphgarage das Geschäft des Schneidermeisters Johann Aschmann auf Leopoldstraße Nr. 8. Der Schriftzug auf dem Schild dahinter ist kaum zu erkennen. Mit „Sch…“ am Anfang könnte er natürlich auch zur Schneiderei gehören, eine andere Geschäftsadresse hat die schnelle Recherche im Adressbuch, zumal genaues Datum und mögliche Gewerbebranche unbekannt, nicht ausgespuckt. Beachtenswert ist aber, dass sich das Schild der Triumphgarage geändert hat. Wir können also annehmen, dass zwischen den beiden Aufnahmen wohl etwas Zeit vergangen ist. Fragt sich nur in welche Richtung?
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Pl-1782-29)
Wieder ein wunderbar nostalgisches Bild aus längst vergangenen Tagen.
Noch früher war rechts das Akzishäuschen:
https://innsbruck-erinnert.at/was-ist-ein-akzis-und-warum-braucht-er-ein-haeuschen/
Aus genau der gleichen Perspektive gib es auch eine kolorierte Ansichtskarte mit einer Straßenbahn-Garnitur.
Wahrscheinlich ist dieses Foto eine Spur früher, weil links die Gaslaterne am Hauseck bei der Einfahrt zur Triumphgarage noch vorhanden ist.
Auf dem Foto mit der Michelin-Reklame fehlt diese Gaslaterne….
1912 war Johann Aschmann noch in der Museumstraße tätig.
Das Bild muss also später sein.
Inserate von Johann Aschmann finden sich sogar 1938 in der Leopoldstraße 8, dem Zeitgeist entsprechend konnte man hier Parteiuniformen nach Maß kaufen.
Vielleicht ist es sogar ein gleichnamiger Sohn Johann junior.
Die Schneiderei Johann Aschmann residierte mindestens ab 1916 im Hause Leopoldstraße 8, welches momentan ja gerade aufgestockt wird.
1916 gehörte das Haus Leopoldstraße 8 dem Bäckermeister Max Melzer.
Das Haus Leopoldstraße 2 mit der Jugendstilfassade gehörte dem Advokaten und Gemeinderat Dr. Winkler.