Bartlmä in 3D
Wenn Sie jetzt das Gefühl haben, doppelt zu sehen, ist das kein Problem von zu viel Prosecco-Konsum am Osterwochenende sondern Teil der Aufgabe. Die Kapelle, deren genaue Entstehungszeit unbekannt ist jedoch sicher 800 Jahre, eher aber länger zurückreicht, wurde in den 1910er Jahren von der Innsbrucker Fotoamateurin Maria Greiter geb. Leis abgelichtet. Im Hintergrund erahnt man einen Block der Egger-Lienz-Straße, im Vordergrund plätschert die Sill in winterlichem Niedrigwasser.
Die Kapelle sieht nach Schäden im Zweite Weltkrieg und einer aufwändigen Restaurierung in den 1980er Jahren heute fast wieder so aus wie damals. Sie ist ein Markenzeichen Wiltens, obwohl es viele InnsbruckerInnen gibt, die sie noch nie aus der Nähe gesehen haben.
Doch zurück zur 3D Technik in analogen Zeiten. Eine Kamera nahm, so wie heute immer noch bei dreidimensionalen Filmen und Fotos üblich, gleichzeitig zwei Bilder mit zwei Linsen, die im ungefähren Abstand der menschlichen Augen positioniert waren, auf. Zur Betrachtung der Ergebnisse gab es verschiedenste Stereoskope… wichtig war und ist nur, mit jedem Auge gerade nur eines des Bilder zu sehen, die Verwandlung in ein 3D-Bild übernimmt dann wie im richtigen Leben das menschliche Gehirn. Sehr geübte Zeitgenossen können sich diese Bilder auch ohne technische Hilfsmittel „zusammen schielen“… so bald man in der richtigen Entfernung drei Bilder nebeneinander sieht, erscheint das virtuelle „mittlere“ in drei Dimensionen. Probieren Sie es bitte! – und keine Sorge, die Warnung, dass die Augen beim Schielen stecken bleiben könnten, gehört in die Kategorie „Fake News der 1970er Jahre“.