Alt-Pradl I
Einige Einblicke in das alte Pradl, wahrscheinlich in den 1970ern. Der Platz mit dem Brunnen des hl. Florian war der Kern des ehemaligen Dorfes Pradl, das seit seiner Eingemeindung nach Innsbruck im Jahr 1904 immer mehr „verstädterte“. Trotzdem sind immer noch einige der alten (Bauern-)häuser erhalten, hier im Bild das Haus Pradler Straße 13, rechts Pradler Straße 15, wo sich die Bäckerei Roilo befand (siehe auch Beitrag „Bäckerei Roilo in Alt-Pradl“).
Das Foto mit dem Brunnen des Hl. Florian versah der Vorbesitzer mit dem Kommentar: „Alt-Pradl war damals sehr heruntergekommen. Die Pflastersteiene vor dem Brunnen waren ausgerissen und in den Brunnen geworfen worden.“ Manch ein Anrainer beschwerte sich auch darüber, dass hier auch Autos gewaschen wurden.
Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Dig-343-29, Ph-Dig-343-32, Ph-Dig-343-43
Da alle drei Bilder von mir aufgenommen wurden, kann ich auch das genaue Datum nennen: 5.7.1978
Ich weiß nicht, ob ich mich richtig erinnere, Herr Roilo, aber haben Sie sich nicht in diesem Blog einmal über den Verbleib der früheren Brunnenfigur (Christusstatue) vom Pradler Brunnen gewundert?
Ich habe den (vermeintlichen?) Beitrag lange mit sämtlichen Schlagworten gesucht, aber nicht gefunden. Deshalb bin ich jetzt etwas verunsichert, ob Sie diese Frage überhaupt gestellt haben. Entschuldigen Sie bitte, falls ich mich irre.
Ich bin immer noch auf der Suche nach Hinweisen auf das neue Garnisonsspital bzw. auf die Bahnstrecke für den Verwundeten-Transport und bei dieser Gelegenheit auf einen Artikel gestoßen, aus dem hervorgeht, wo die Statue damals hingekommen ist: https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Zeitungsarchiv/Seite/Zeitung/37/1/12.11.1913/128353/5/filterId-37%01128353%011212145-query-Garnisonsspital-sort-dateAsc-filterF_type-Newspaper.html
Nein, liebe Frau Stolz, ich kann mich nicht erinnern, irgendwann und wo diese Frage gestellt zu haben – aber vielen Dank für diesen Artikel. Wieder etwas dazugelernt! Aber wo ist diese „von einigen Pradler Bürgern dem Spitale in munifizenter Weise überlassenen alten Brunnenstatue“ jetzt?
Die Brunnensäule mit dieser Figur stand ja damals auf der anderen Seite des Brunnens. Auf verschiedenen Fotos sieht man das auch.
Bin schon sehr neugierig, was Sie uns alles über das Garnisonsspital und den Verwundetentransporten erzählen werden. Ein paarmal wurde ja in diesem Blog schon über dieses Thema geschrieben.
Das ist ja eigenartig. Ich verbringe eindeutig zu viel Zeit in diesem Forum, meine Gedanken fangen offensichtlich schon an mir Streiche zu spielen. Ich habe den Bericht gelesen und mir gedacht ‚ha, Herr Roilo wollte doch wissen, wo diese Christusstatue geblieben ist, der wird sich freuen …‘ Sehr bedenklich – vielleicht hilft ein wenig Innsbruck-erinnert-Fasten?
Mittlerweile nach über 100 Jahren wird die Figur wohl nicht mehr existieren. Ich habe bisher nirgends gelesen, aus welchen Material sie bestand. Falls es sich um eine Holzstatue handelte, die immer im Freien aufgestellt war (nach dem Brückenplatzl im Garten des Garnisonsspitales), kann man wohl davon ausgehen, dass es sie nicht mehr gibt, es sei denn, jemand hat sich ihrer erbarmt und sie irgendwo deponiert – in einem Keller der Conrad-Kaserne womöglich …
Ihre Gratl-Aufnahme zeigt, welch besonderes Ereignis es vor 120 (!) Jahren war, fotografiert zu werden. Diese Kinder stehen geradezu rührend brav – aufgefädelt wie Orgelpfeifen – vor dem Fotografen stramm.
Das Bild hat noch etwas zu bieten – und diesmal täuscht mich meine Erinnerung nicht. Hier wurde schon einmal über den Text auf einem Warnschild gerätselt. Offensichtlich gab es an mehreren Ecken in Altpradl solche Hinweisschilder für Radfahrer. Im Februar 2022 konnte der Text trotz vereinter Kräfte nicht eindeutig entziffert werden. https://innsbruck-erinnert.at/fast-ohne-worte-ii/
Auf dem Schild des Gratl-Fotos lese ich: Achtung! Für Radfahrer: Durch das Dorf langsam fahren
Nein, nein, Frau Stolz – bitte weitermachen! Es stimmt schon: Man verbringt sehr viel Zeit mit dem Blog selbst und mit den sich aus ihm ergebenden Suchereien im Internet oder auch im eigenen Durcheinander von Büchern, Fotos, gesammelten Zeitungsauschnitten etc. Aber dafür hat man weniger Zeit für die grausigen Neuigkeiten des Tages!
Gerade Sie bringen so viele Entdeckungen und Anregungen, Sie dürfen gar keine Pause einlegen!
Gerade habe ich auf der Webseite der Pfarre Pradl ein noch besseres Bild vom Pradler Brunnen aus dem Jahre 1910 mit der Christusfigur an der Westseite wiederentdeckt!
https://postimg.cc/mcSsT8y8
Hier ein Foto, auf dem man sieht, dass die Brunnensäule auf der anderen Seite stand
https://postimg.cc/87B8N9Q7
Gerade habe ich auf der Webseite der Pfarre Pradl ein noch besseres Bild vom Pradler Brunnen aus dem Jahre 1910 mit der Christusfigur an der Westseite wiederentdeckt! https://postimg.cc/mcSsT8y8
Mit der heutigen Post erreichte mich das Mitteilungsblatt Nr.02/2024.
Auf Seite 2 steht unter dem Titel „Projekte 2024 . Brunnenfigur des Hl. Florian“ zu lesen:
Ein echtes „Sorgenkind“ ist für uns die Brunnenfigur des Hl. Florian in Altpradl. Wind und Wetter hatten der schönen barocken Statue arg zugesetzt und zu einem weitreichenden Holzfraß geführt.
Auf Initiative des IVV wurde die Figur aufgrund der Instabilität in einer Notmaßnahme vom Amt für Grünanlagen abgetragen und zwischengelagert. Sodann stellten wir beim Bundesdenkmalamt den Antrag auf Restaurierung, der inzwischen positiv erledigt wurde. Nun liegt das gute Stück in der Werkstatt des erfhrenen Restaurators Peter Kuttler und soll über den Sommer zu neuem Glanz erstrahlen….
Danke, Frau Stepanek, für diesen Hinweis. Das heißt, dass mein Pradlerbrunnen jetzt ’nackat‘ dasteht? Vielleicht gibt es jemanden, der von diesem Zustand ein Foto macht und es hier einstellt. Als langjähriger Nachbar dieses Brunnens würde ich mich darüber sehr freuen.
Eigentlich ist es ja nicht besonders lange her, dass man Säule und Figur restauriert hat – oder? Wahrscheinlich hat man damals den Hl. Florian neu gefasst bzw. nur Farbe darübergestrichen und nicht geschaut, wie es dahinter ausschaut. Schade, dass mein Onkel nicht mehr lebt! Da wäre schnell einmal ein neuer Florian droben, der alte gehört sowieso in ein Museum (oder man gibt ihn der ehemaligen Spenderfamilie Hörtnagl zurück).
Weil wir schon wieder einmal in diesem Blog beisammen und auch wieder einmal in Pradl sind, füge ich ein Bild aus der Nachbarschaft des Pradlerbrunnens ein
https://postimg.cc/5j5KL1Fw
Liebe Frau Stepanek, kennen Sie vielleicht diese beiden Kinder??
Dieses Foto wurde aufgenommen am 16.Juni 1979, später Vormittag.
Das Mädchen rechts ist Lydia Hedwig Theresia Maria., geb. 8.12.1970,
von links schaut Bernhard Franz Ernst Vinzenz ins Bild, Jahrgang 1972, der im Gegensatz zu seinem älteren Bruder
( N i c h t am Bild Leopold Josef Heinrich Desiderius, Jahrgang 1969)
k e i n „Ministrantenfrühstück“ mit einem Roilo-Kipfele mehr bekommen wird.
An diesem Tag hatte ich Gelegenheit, beim Semmelwirken (kam mir vor wie im „Zeitraffer“) des Bäckermeisters Karl und beim Bereiten des dadfür benötigten „Flugfeuers“ durch dessen Bruder Vinzenz zuzusehen…
Ja, es ist lange her – aber wir vergessen es nicht.
Aber e i n Ziel haben wir wohl beide noch vor Augen: Dabei sein, wenn St. Florian wieder auf seinen Platz am Pradler Dorfbrunnen heimkehrt.
Ja, das wäre ein Ziel! Bei uns heroben in der Brunnenstadt Imst wäre das mit einem zünftigen Brunnenfestl verbunden. Aber so etwas wird man ja in einer „Großstadt“ nicht zusammenbringen.
Zum Foto noch: Ich bekam es von meiner Cousine vor etwa drei Jahren zugeschickt, natürlich wie üblich ohne dem Datum der Aufnahme, aber mit dem Vermerk, das seien die Stepanekkinder.
Wie schreibt Herr Rettenbacher immer: „Ich werde die neuen Erkenntnisse ins System übernehmen“. Danke, Frau Stepanek – auch für das nette Gschichtl über unsere Bäckerei!