Nix los
Wir blicken durch die Linse des Fotografen Kurt Reuter. Ein Rätsel ist es ja mitnichten. Rätselhafter ist die Funktion oder Absicht des Mannes im Hintergrund, der auf einen Stock gestützt auf die Hausfassade blickt, an der aber nichts Sehenswertes und schon gar nicht eine fesche Bewohnerin zu sehen ist. Im Wesentlichen ist auf der Gasse nix los. Und zwar so was von nix, dass es fast schon weh tut.
Die Häuser sind nicht so gut beisammen, aber zumindest die beiden rechts haben neue Dachdeckungen. Interessant ist meines Erachtens auch noch, dass der kleine Gemüsegarten am rechten Rand mit Zaun und Stacheldraht geschützt ist.
Fällt Ihnen noch was ein, das man zu diesem Foto unbedingt noch erzählen müsste? Eben. So bleibt nur mehr zu fixieren, wo da nix los ist.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Slg. Kreutz Ke/Ne-8646)
Beim ersten Haus rechts gibt es möglicherweise 2 Besitzer.Die linke Hälfte ist renoviert und Fensterlos, die rechte ist naturbelassen.
Eine zur Zeit der Aufnahme noch bäuerliche Nebenstraße irgendwo im nicht allzu östlichen Mittelgebirge. Der Modernisierung ist mit dem Ersatz einer vermutlich schön gezimmerten hölzernen Tennenfassade durch eine fensterlose neue Mauer bereits eine Scharte geschlagen worden.
Das lustige kleine „Sacherl“, an dem der Spaziergänger vorbeistelzt, halte ich durchaus einer kurzen Betrachtung für würdig.Aber auch her schon eine Garage in Beton unter der Scheune, vermutlich statt des vorherigen Stalls.
Heute möglicherweise öde thujenumgürtete Schlafhäuser der Innsbrucker. Mit Wagenrad an der Mauer als Ausweis der ländlichen Verbundenheit.
Das mittlere Haus ist inzwischen umgebaut – gar nicht so ’schiach‘ finde ich. Das rechte Haus ist weg, trotz der hier so ’schönen‘ neuen Fassade und des neuen Daches. Der Neubau? Na, ja – Zweckbau! Statt des desolaten Stadels gibt es hier jetzt die Straße.
Hinter diesem mittleren Haus, auf der anderen Seite der Abfahrt ins ‚Tal‘ zu den Einkaufstempeln in den ‚Wiesen‘ dann eine ‚Staumauer‘!!
Irgenwann hatten wir das Bild schon einmal – es ist jedenfalls aus Amras. Langsam wird alles etwas unübersichtlich – und langsamer!!
Wer suchet, der findet! http://innsbruck-erinnert.at/winterliches-amras-mit-den-augen-des-unbekannten-fotografen-xxiii/
Das Foto ist eine der wenigen Ansichten der Geyrstraße in Amras nach Norden, – die Postkartenmotive gehen meistens gen Süden mit dem Schloss im Hintergrund.
Die Aufnahme entstand jedenfalls vor 1966/67, als die Geyrstrasse verbreitert wurde und dabei das Bauernhaus links, der „Untere Gratl“, abgerissen wurde. Vom „Seewirt“ im Hintergrund führte ein ganz schmaler Weg hier herunter.
Das „zweigeteilte“ Haus war ursprünglich der Hof der Familie Andrä Steixner. Nach Andräs Tod 1960 überließ seine Frau Maria der Pfarre Amras die Hälfte des Hauses, welche den nördl. Teil neu baute: Unten der Kindergarten, oben Jugendräume. 1964 wurde der Kindergarten eröffnet, ein Jahr später besuchte ich ihn, betreut von der Kreuzschwester Sieglinde.
Nach dem Tod von Maria Steixner wurde das alte Haus abgerissen und durch den neuen Teil mit erweitertem Kindergarten, Kleinwohnungen und einem Saal um Keller ersetzt. Die Eröffnung des Gebäudes, wie wir es heute kennen, war 1974.
In den 1980er Jahren erfolgte wieder eine Umgestaltung der Geyrstraße, welche endlich den spätestens seit der DEZ-Eröffnung überfälligen Gehsteig brachte.
Grüß Gott, Herr Engelbrecht. Zuerst einmal danke für Ihre detaillierten Angaben zu dieser Örtlichkeit.
Grüß Gott, Herr Engelbrecht. Zuerst einmal danke für Ihre detaillierten Angaben zu dieser Örtlichkeit.
Weil Sie wahrscheinlich ein Amraser sind, eine Frage: Wo ist oder wo war der Volderauer Hof? Ich kann mich noch gut erinnern, dass Herr Volderauer sen. mit seinem Einspänner immer durch die Egerdachstraße bei uns vorbei zu seinem Gasthaus Altpradl fuhr, das ja bei uns nur „der Volderauer“ hieß. Wenn ich daheim fragte, wer das ist, hieß es immer: „Das ist einer von den ganz Reichen, er hat das Gasthaus hier, in Amras einen Bauernhof, und beim Adambräu ist er auch was“.
Die Egerdachstraße benützten ja früher viele Pferde- und Ochsenfuhrwerke, besonders die Pradler Bauern brachten hier Heu, Türken und Runggeln von ihren Reichenauer Feldern herauf – und auch die Bockeler fuhren hier zu ihrer Arbeit von der Bocksiedlung in die Stadt mit einem Pferdefuhrwerk!
Guten Abend, Herr Roilo,
Lassen Sie mich zuerst sagen, wie sehr ich Ihre Erzählungen und fachkundigen Beiträge schätze!
Der Volderauer ist/war die Geyrstrasse 1, – seit dem Umbau wohl nicht mehr als Hof zu identifizieren. Jedenfalls war da der Weg zur Egerdachstraße wahrlich naheliegend …
Recht lieben Dank, Herr Engelbrecht, für das Lob. Freut mich wirklich! Ich werde es aber diesmal, nicht so wie in meinem vorderen Kommentar, bei einmal danken belassen (ich weiß nicht warum ich dort eine Zeile doppelt geschrieben habe und das nicht bemerkt habe!)
Jetzt weiß ich wenigstens, wo der Volderauerhof war, ich hatte ihn weiter südlich im Kopf. Und dass ich ihn auf Google Map nicht fand, ist auch klar – der hat sich ja wirklich gewaltig verändert! Das war doch früher ein stattlicher Bauernhof ähnlich anderer in Amras – oder liege ich da falsch? Ob es irgendein Bild davon gibt? Vielleicht findet da Herr Morscher irgendwas??
Vielleicht nochmals zurück zum oben genannten Beitrag für die gleiche Gegend http://innsbruck-erinnert.at/winterliches-amras-mit-den-augen-des-unbekannten-fotografen-xxiii/ :
Herr Martin Schönherr erwähnt in seinem Kommentar die Innsbrucker Umfahrungsbahn aus dem Jahre 1944 / 45, die hinter diesem mittleren Haus verlaufen ist. Von dieser Bahn wissen nur mehr wenige!
Auch ich kann mich nur noch an die zwei Stahlpfeiler im Inn in der Rossau erinnern, die ja noch eine Weile nach dem Krieg standen. Dies, obwohl ich gerade im Schuljahr 1944 / 45 täglich den Weg Altpradl – Amras zu Fuß nehmen und damit irgendwo in der heutigen Philippe Welserstraße die Geleise queren musste.
War nicht weiter südlich in dieser Strasse der Polizeiposten? Dorthin wurden wir Kinder hingebracht, wenn uns der Feldhüter beim Obstpfladern oder beim Schwazfischen im Amraser Bach erwischt hatte.