Eine sehr harte Nuss!!
Die Gemischtwarenhandlung des Max Stauder war eines der zahlreichen kleinen Geschäfte, die früher in Innsbruck die Struktur des Handels gekennzeichnet haben. Besonders die zahlreichen Emailschilder – wie etwa von der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei (ETAB) – stechen uns sofort ins Auge. Unter dieser Adresse gab es unter mehreren Betreibern eine lange Zeit solche Läden. Die Aufnahme ist übrigens gar nicht so besonders alt. Sie stammt aus der Zeit um 1935/1940.
Aber eine Frage bleibt: Wo befand sich der Laden?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24375-4)
Am Anfang der Pradler Straße, gleich nach der Pradler Brücke auf der Westseite (Pradler Straße 6?)
die nuss wurde geknackt von der nachbarin
Das Geschäft von Max Stauder befand sich schon 1935 im Haus Pradler Straße 4.
Fein, dass immer wieder alte Beiträge auf der ersten Seite erscheinen, so kommt man zu Artikeln, die vor Monaten zu sehen waren, zu einer Zeit, als ich „innsbruck erinnert“ noch gar nicht kannte. Schön auch, dass in http://innsbruck-erinnert.at/fast-schon-wieder-heile-welt/ die Firma Stauder wieder aufgetaucht ist.
Zuerst eine Bestätigung für Frau Mildner: Das Geschäft des Max (und seiner Frau Sofie) Stauder befand sich richtigerweise in der Pradlerstraße 4, schnell nach dem Brückenwirt (mir scheint fast, als ob Herr Morscher die Hausnummerntafel inzwischen wieder ‚montiert‘ hat!!) und wahrscheinlich schon seit 1924 (so steht es zumindest auf den Einkaufssäcken vom heutigen Obst-Stauder). Beide Häuser wurden (bzw. beim Brückenwirt werden) durch Neubauten ersetzt.
Eigentlich waren es zwei Geschäfte! Hier sieht man das Lebensmittelgeschäft, rechts vom Hausgang war das Obst- und Gemüsegeschäft. Ich besitze zwei Bilder, die mir seinerzeit Frau Heiß (Herr Morscher wird wissen, wen ich damit meine) und die sich auch höchstwahrscheinlich im Stadtarchiv befinden, geschenkt hat: Eines mit dem Lebensmittelgeschäft und Max mit seinem Personal, das andere mit dem Gemüseladen und Sofie plus Personal. Leider habe ich keine Datierung und die große Tafel mit „1 Kilo Himbeer 65“ sagt mir auch nicht viel. An der Haustüre aber erkennt man, dass die beiden Fotos unterschiedlichen Datums sein müssen, das mit dem Lebensmittelgeschäft ist auf alle Fälle älter, älter auch wie das in diesem Beitrag! Unter Max Stauder steht in meinem Bild statt ‚Gemischwarenhandlung‘ ‚Hans Rainer’s Nachfolger‘!
Leider weiß ich nicht, wann die Firma Stauder hinauf in die Pradlerstraße 55 übersiedelte und sich auf nur Obst- und Gemüse spezialisierte (und das hervorragend!!), es war jedenfalls schon unter Sohn Raimund und ich lebte schon in Imst!
Aber: Lebensmittel kauften wir seinerzeit nicht beim Stauder ein – wir hatten ja zwei weitere Gemischtwarenhandlungen, die näher lagen, dafür aber sämtliches Obst und Gemüse.
Herr Stauder sen. ist mir in erster Linie als Kaffeeröster in Erinnerung geblieben. Dazu hatte er eine für uns Buben riesige Röstmaschine im ersten Feuerwehrhaus von Pradl in der Egerdachstraße stehen. Wenn er röstete (ich bin mir nicht sicher, ob es damals wirklich Kaffeebohnen waren, aber die ganze Umgebung roch dann herrlich), stand die Türe weit offen und wir konnten zuschauen. Herr Stauder hatte dabei immer so eine runde Kappe auf, wie sie die Wirte früher trugen! Foto vom Feuerwehrhaus siehe bei http://innsbruck-erinnert.at/eine-kurze-geschichte-der-pradler-feuerwehr/
Noch zum Zusammenhang mit der Mandelsbergerstraße in http://innsbruck-erinnert.at/fast-schon-wieder-heile-welt/ und dem neuen Standort der Firma Stauder in der Pradlerstraße 55: Es stimmt tatsächlich, wie Herr Auer geschrieben hat, dass Sofie Stauder im Adressbuch 1938 als Besitzerin dieses Hauses aufscheint. Sicher wurde diese Liegenschaft aus der Konkursmasse der Iwa ersteigert.
Vielleicht bekommt die jetzige Firma Stauder diese Seite zu Gesicht und wir erfahren noch etwas! Leider ist ihre Homepage „in Arbeit“!
Wenn man den Namen Max Stauder in der Datenbank aller Innsbruckerinnen eingibt, findet man folgende Anhaltspunkte zu diesem interessanten Bild:
Stauder Max, Krämer und Viktualienhändler in der Pradler Straße 4
Die Firma wird an dieser Adresse zum ersten Mal im Adressbuch von 1916 erwähnt und war hier mehrere Jahrzehnte lang ansässig.
Über der Haustür sieht man das charakteristische dreieckige Emailschild der Tiroler Landesbrandversicherung.
Ich habe in zwischen die in meinem Beitrag vom 23.12.2020 – ein Wahnsinn, fast ein Jahr inzwischen wieder vorbei!!! – erwähnten beiden Fotos, die ich einmal von Frau Heiß bekommen habe, eingescannt
https://postimg.cc/QBqmVGkb
https://postimg.cc/hzPrdy2q
Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn man dazu den zweiten Absatz meines obengenannten Eintrages nochmals lesen würde!