Blick ins 19. Jahrhundert – III
Wir blicken in ein schmales Gässchen. Warum der Kutscher ausgerechnet an der schmalsten Stelle der Gasse sein Fahrzeug zurückgelassen hat, bleibt wohl für immer sein Geheimnis, oder?
Dieses Rätsel, das ja nicht zu den kompliziertesten Mysterien der Menschheit gehört, hat aber noch ein kleines Aber: Nämlich warum hat Josef Gröber gerade diese auf den ersten Blick unveränderte Gasse verewigt. Naja, viel klarer kann ich jetzt nicht mehr werden.
Wenn Sie das Original betrachten wollen, können Sie das seit Montag im Stadtmuseum in der Badgasse gerne machen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Bi/g-59)
Ich kann nur umgekehrt fragen, Warum soll er das romantische Gassl beim Sporereck nicht malen? Der Eulenspiegel ähnliche Dachrinnenkopf wird wohl nicht gewesen sein. Der Goldene Adler ist drauf, lange Zeit das erste Haus am Platz.
Wenn man den Franziszeischen Kataster mit dem heutigen Stadtplan vergleicht, ist eine Veränderung deutlich zu erkennen: Die Kiebachgasse, vormals Ballhausgasse ist heute breiter als damals.
Das Haus Kiebachgasse 2 wird wohl um 1890/1900 von Grund auf erneuert worden sein. Das Aquarell zeigt wohl den Vorgängerbau kurz vor dem Abbruch.
Ganz vorne, wenn man durch die Claudiana hindurchgeht, kommt man zum Herz von Innsbruck, dem ………… !
Also hat Gröber die Kutsche dort geparkt, um zu dokumentieren, wie schmal die Gasse bis zum Abbruch des Ballhauses war?
Mir fällt dazu immer ein, irgendwo gelesen zu haben, dass die Existenz eines Ballhauses in Innsbruck den Hinweis liefert, dass schon in alter Zeit Faschingsbälle gefeiert wurden…
Wobei „Ballhaus“ in erster Linie ein Ort war, in dem man Warenballen zwischenlagern konnte. Deshalb der Name Ballhaus. Ein Ballhaus für diese Zwecke gibt es z.B. auch hier in Imst.