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Zwischen Bahn Und Straße

Zwischen Bahn und Straße

Von einem fleißigen Leser unseres Blogs wurde die Veröffentlichung des hier verwendeten Titelbildes angeregt. Stellvertretend darf ich mich für Impulse wie diesen recht herzlich bedanken.

Wie Sie sicherlich vernommen haben, beginnen derzeit die Arbeiten für die neue Eisenbahnbrücke über die Haller Straße bei der Rauchmühle und sollen voraussichtlich bis Mai 2026 andauern. Die ÖBB hat hierzu eine kurze Presseinfo veröffentlicht.

Kommen wir zu unserer Aufnahme und der Rätselfrage. Das Bild wurde noch vor dem Umbau der Brückenpartie 1964 aufgenommen. Unser Blick richtet sich von Nordwesten in Richtung Südosten. Links die Haller Straße. Rechts die Gleise der Lokalbahn. Dazwischen befindet sich auch noch der Anlass unseres Rätsels – das kleine Häuschen, welches direkt an die Brücke anschließt. Findet sich denn unter unseren LeserInnen jemanden, der uns über die Funktion dieses Gebäudes berichten kann?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-13568)

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare
  1. Rätselhaft erscheint mir auch der Weg der unmittelbar vor dem Häuschen das Gleis der 4er kreuzt. Man sieht auch beiderseits Hinweistafeln, vermutlich wird vor der Bahn gewarnt oder gar eine Strafe angedroht. Aber warum führt der Weg schnurstracks zum Inn ? Hat das mit dem Häuschen zu tun?

    1. Sehr geehrter Herr Pechlaner, der von Ihnen beschriebene Weg scheint von der Innpromenade sogar bis zur Reichs- bzw. Hallerstraße auf Höhe der Einfahrt der Rauchmühle zu führen!

  2. Die Häuschenfrage kann ich auch nicht beantworten, aber hat zufällig jemand eine Ahnung, was das für eine parallel zum 4er-Gleis verlaufende Struktur rechts vorne sein könnte? Es sieht aus, als wäre hier etwas Betoniertes unter dem Gras und ein Spalt im Boden. Ein altes Fundament?

    1. Dem Sonnenstand nach könnte es auch ein Randstein sein, der einen Schatten wirft und so den Eindruck einer Schlitzrinne erweckt. War da möglicherweise eine Haltestelle? Oder zumindest ein befestigter Weg?

  3. Das Häuschen – man konnte sich im Winter drin aufwärmen – es hat(te) ja einen Kamin. Also war es ganzjährig genutzt. Aber von wem? Von der „Straßenmeisterei“? Oder wurde auch hier „Akzis“ eingehoben? Dafür schauts mir zu neu aus.

  4. im Buch „“ 125 Jahre k.k Nordtiroler Staatseisenbahn eröffnet 1858 “ von Herrn Josef Dultinger aus dem Jahre 1983 sind zwei Zeichnungen der Innbrücke auf den Seiten 11 und 12 zu sehen; allerdings beide Stadteomwärts
    Blickrichtung West.
    Auf Seite 11 sind zwei Viaduktbögen gezeichnet ( vermutlich ein Projektbild vor der Bauausführung )
    auf Seite 12 nur ein Bogen die kurze Mauer und die kleine Brücke!
    also war dieser Zustand ab 1856, dem Baujahr der Brücke über 100 Jahre gegeben.

    Die Nutzung als Staßenmeisterei schein logisch,
    soweit ich weiß, hatte die Lokalbahn im Dorf Mühlau in der Nähe der Innbrücke neben der Kettenbrücke ein Dienstgebäude, was die Nutzung durch die Lokalbahn eher verneinen würde

    1. Das ist korrekt, die LBIHiT hatte eine kleine Remise beim GH Dollinger, wo die Endstation der Linie 2 war. Das Häuschen hier hat sicher nichts mit der Tram zu tun.

  5. Möglicherweise hatte die Rauchmühle ein Recht zur Wasserentnahme aus dem Inn – zum Beispiel für Löschzwecke. Vielleicht hat es eine Pumpe enthalten, der Weg führt zur Entnahmestelle im Inn.

  6. Der parallel zum 4er Gleis verlaufende Schachtgraben – wenn es einer ist – scheint kurz vor der Brücke zu enden. Der Inhalt wird wohl mit der Brücke den Inn kreuzen.
    Das 4er Gleis wurde dadurch ganz an den Durchgangsrand gedrängt . Das spricht dafür dass der Graben bzw. die Künette bereits vorher schon dort war. Vielleicht eine Wasserleitung ? Aber die wäre bestimmt tiefer.
    Strom gab’s vor der 4er knapp noch nicht so richtig, also könnte es eine Gasleitung sein. Das Gaswerk wurde ja zeitgleich mit dieser Bahnstrecke 1858 und damit 30 Jahre vor der Lokalbahn errichtet.
    Ich tippe auf eine ursprüngliche Gasleitung. Zum Aufnahmezeitpunkt könnte aber alles mögliche darin verlegt gewesen sein.

    1. Aber wäre das nicht etwas schmal für einen Schachtgraben mit einer Gasleitung? Ich sehe auch keine Baustelleneinrichtung. Und die teilüberwachsene Betonfläche würde das nicht erklären.

    2. Im Jahre 1923 wurde in einer Rekordzeit die neue Rauchmühle an der Hallerstraße errichtet, nachdem die alte Mühle oben am Mühlbach 1914 teilweise eingestürzt war und 1919 abbrannte.
      Ich kann mir vorstellen, dass zu dieser Zeit Baumaterial und Maschinen auch mit der Haller angeliefert wurden und man hier noch Überreste einer Verladestation sieht.

  7. Was spricht eigentlich dagegen, dass es nicht die Pumpstation der Rauchmühle für das Brauch- und Löschwasser aus dem Inn war?

  8. Als ein die Fahrt schon bewußt erlebender Zehnjähriger (und wohl auch noch später) bin ich mit der Haller noch daran vorbeigerumpelt:

    https://postimg.cc/BLZq2yX7 (1960 sähe man es auch noch, wenn man sich das Auge ausrenkt)

    Das Ende kam erst mit der verbreiterten Hallerstraße, was laut Luftbild vom Hochwasser im Jahr 65 der Fall gewesen sein muß. (Ist ja lustig; Weil die Straße jetzt so breit ist, dauert die einspurige Verkehrsführung so lange).

    Irgendwo im Blog sollte es eigentlich ein Foto von der Erweiterung geben?

    1. Lieber Herr Hirsch,
      mir wäre auch vorgekommen, bereits ein Bild von der Erweiterung auf dem Blog gesehen zu haben. Scheinbar habe ich aber Datenbankrecherche und Blogrecherche verwechselt. Somit wird es wohl bald einen entsprechenden Beitrag geben müssen 😉

      1. Grad bei der Blogrecherche hab ich nichts gefunden. Neubau, Unterführung, Überführung…selbst auf die Schrapnellwirkung des Begriffs Rauchmühle hoffend fand ich nichts, obwohl https://innsbruck-erinnert.at/neubau-der-rauchmuehle/ nah dran war. https://www.rauchmehl.at/geschichte/ liefert 1923 ein Bildchen, auf dem man das Haus eigentlich sehen müßte, oder doch nicht? Haller und Hallerstraße (wo Haller sowieso wieder daherkommt) ist zu viel für eine Viertelstunde.

  9. Zum Fundament vorne rechts: Es war einmal eine Haltestelle angedacht: „(Eine neue fakultative Haltestelle der Hallerbahn.) Mit Samstag, dem 8. d. M. wird auf der Strecke der Lokalbahn Innsbruck-Hall in Mühlau bei den Forsthoferhäusern unterhalb der Eisenbahnbrücke (Kilometer 6.8) eine Haltestelle nach Bedarf errichtet“. (IN, 07.08.1908, S 3) Vielleicht war eine solche Bedarfshaltestelle auch oberhalb der Eisenbahnbrücke geplant, für die Mitarbeiter*innen der Rauchmühle?

    Ich weiß nicht, ob Bahnwärterhäuschen zwangsläufig unmittelbar neben dem Gleiskörper stehen mussten. Falls nicht, könnte das der Nachfolgebau eines solchen sein? Für einen Herrn Josef Fuchs wurde jedenfalls bereits im Jänner 1857 die Berufsbezeichnung „derzeit Wächter bei der Eisenbahnbrücke nächst Mühlau“ angegeben (IN, 07.01.1857, S 4).

    Möglich auch, dass eine Wasserleitung zur notwendig gewordenen Versorgung des Saggens mit Hilfe eines Rohrsystems über die Eisenbahnbrücke gewährt werden sollte und das Häuschen damit zu tun hat. In der GR-Sitzung vom 22.(?) Februar 1888 stellt der Obmann des Wasser-Komitees seine Überlegungen zu den verschiedenen Trassen-Varianten zur Debatte: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=18880223&seite=7&zoom=33&query=%22M%C3%BChlau%2BEisenbahnbr%C3%BCcke%22~5&ref=anno-search

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