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Wien Zu Gast In Innsbruck

Wien zu Gast in Innsbruck

Die Geschichte des Café Central beginnt in den 1870er Jahren als Johann Grabhofer Grund an der Erlerstraße erwarb, um dort ein Kaffeehaus zu errichten. Anfänglich noch dessen Namen tragend, fanden auch schon Konzerte im Café Grabhofer statt, sogar eine ungarische Nationalkapelle spielte dort auf. Das Haus wurde als „ein Stück Schottenring in Innsbruck“ propagiert, als ein Blick in die Großstadt, voller Pracht und Eleganz, ja es sei sogar vielleicht „zu elegant für Innsbruck“. Lediglich die Karyatiden, Säulen in Frauengestalt, am Eingang, entsprachen scheinbar nicht ganz dem Geschmack des ein oder anderen Journalisten der Zeit.

Das Café wechselte häufig den Besitzer, zuerst ging es an einen Oberleutnant der kaiserlich-königlichen Armee. Der ließ es versteigern, schon der Ausrufpreis betrug ansehnliche 140. 000 Gulden. Als Leopold Eck das Haus erwarb, bekam es schließlich seinen heutigen Namen. Der nächste Besitzer, Franz Kosak, wurde zeitweise von deutschnationalen Kreisen boykottiert, nachdem er in einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen slawischen und deutschen Studenten für erstere Partei ergriffen hatte.

Nach dem Ersten Weltkrieg, während der Zeit der schweren Inflation, wurde es in eine Bank umgewandelt. Die Freude darüber war nicht allzu groß. 1928 fusionierte die Merkurbank, die das Haus besessen hatte mit einer anderen Großbank, somit wurde das Gebäude wieder frei. Als Josef Falkner es nun wieder zu einem Café umgestaltete, wurde es von den Zeitungen sehr begrüßt – Bankhäuser gäbe es ohnehin schon genug. Man freute sich auf ein elegantes Café mit „gediegener Ausstattung“, und prophezeite dem Betrieb regen Besuch – das Haus bot nun 350 Gästen Platz.

Während zahlreiche umliegende Häuser in den Bombenangriffen schwer beschädigt wurden, blieb das Café Central verschont, erst nach Kriegsende wurde es von der französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Nach der Besatzung wurde es renoviert und wechselte 1964 erneut den Besitzer, es wurde nun von der Sparkasse Innsbruck erworben. 1980 erhielt es durch den Architekten Peter Thurner einen Anbau. Ende der 80er wurde das Hotel und Kaffeehaus von der Familie Fröschl übernommen und erneut restauriert.

(Stadtarchiv Ph-36305)

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