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Innsbruck Als Industriestadt

Innsbruck als Industriestadt

Zugegeben, diese Überschrift ist etwas hochgegriffen. Innsbruck wird nie als Industriestadt durchgehen. Das ist auch gut so. Innsbrucks Industrie sind die Touristen.

Trotzdem sehen wir hier auf dieser Flugaufnahme so Einiges an lagerndem Eisen, Kaminen, Hallen, Maschinen und Anderem, was große Unternehmen halt so auszeichnet. Auch die Lage dieser Hallen ist den Meisten schon nach dem ersten Blick klar. Vielleicht mit einem leichten Seufzer, dass man sich nicht vor langer Zeit bemüht hat, eine dieser feuchten Wiesen zu kaufen.

Wer jetzt erwartet, dass die einzelnen Unternehmen aufgezählt werden, der irrt. Ich hoffe nämlich auf die LeserInnenschaft, die das sicherlich viel fachkundiger kann und vielleicht auch noch die ein oder andere Anekdote zum Besten geben kann.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-15.233)

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare
  1. Für mich als alten Pradler ist hier drunten alles schrecklich und verwirrend! Im Winter 1955 / 1956 schickte mich meine Firma als Vermessungstechniker hierher auf eine Kanalbaustelle, da stand praktisch noch gar nichts! Es gab nur Wiesen!
    In irgendeinem Beitrag habe ich darüber schon einmal geschrieben – mir ist es heute schon zu spät zum Suchen!

  2. Ein besonderes Schmankerl für die Bahnfreunde auf dem Foto ist der Triebwagen 8 der Haller am Bauhauf. Dieser war hier 1981 kurz hinterstellt, nachdem die Autobahnraststätte in Gries 1981 Konkurs gegangen ist und bevor er via Straßenroller im November des gleichen Jahres an die Höllentalbahn überstellt worden ist.
    Auch immer wieder nett zu sehen, das Blau der Aral-Tankstellen, die früher doch auch das Stadtbild öfters geprägt hatten.

    1. Sag mir jetzt bitte nicht, dass du das sofort auswendig gewusst hast. Ich wollte mir heute abend etwas Zeit nehmen, um die Literatur zu durchforsten. Das kann ich mir jetzt sparen. You nailed it!
      Meine erste Vermutung war eine Verschrottung nach der Einstellung der Linie 4 1974 gewesen. Dass es ein Triebwagen der Serie 1-8 war, hätte sogar ich an Wagenkastenform und Fensteranzahl erkannt. 🙂

  3. Sagen wir Gewerbegebiet statt Industrie. Obwohl mir Innsbruck als Industriestadt lieber wäre als der Tourismus, der, wie die heutige Situation zeigt, ein Riese auf tönernen Füssen ist. Auch einkommensmäßig sind mit den typischen Servierberufen aller Art engere Grenzen gesetzt als in einer Ingenieurlandschaft.

    Schön schaut es dort naturgemäß nicht aus, die schlimmere Bausünde ist wohl der nicht zurücknehmbare Schildbürgerstreich, das naturgemäß niedrig gebaute Gewerbegebiet weit weg in den Osten zu verlegen, während man rund um den Flughafen Wohngebiete (und im unmittelbaren Endanflug auch noch eine Schule) errichtet hat, wo neben zeitweise problematischer Lärmbelästigung eine empfindliche Bauhöhenbeschränkung besteht. Schilda läßt grüßen.

  4. Ich habe nun den Beitrag gefunden, es ging damals um die Bocksiedlung! Darin gab ich den bisherigen einzigen Kommentar ab – siehe:
    http://innsbruck-erinnert.at/legendaer-zur-bocksiedlung-und-ihrer-entstehung/
    Von dieser Baustelle habe ich ein paar Bilder – ich hatte mir kurz vorher mit meinem ersten Gehalt selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht: Eine Kodak Retina 2B. Die Bilder sind allerdings nicht besonders gut, man sieht aber ein bisserl, was damals da herunten los war – fast nichts. Man könnte die Bilder durch den Blick auf die andere Innseite und der Strommasten (die hatten wir schon einmal!) auch genauer verorten. Werde mir das einmal in natura ansehen müssen! Das Auslaufbauwerk in den Inn müsste ja noch zu finden sein (wenn es auch durch die Kläranlage seinen eigentlichen Sinn verloren hat)

    https://postimg.cc/xkxdQ2Z7
    https://postimg.cc/KkCvK5xD
    https://postimg.cc/Kk18vWSY
    https://postimg.cc/yJYN2dLc

    1. Danke für diese interessanten Fotos!

      Die Masten der Rossau sind auch – aus ganz anderem Grund – für mich so ein Kapitel. Der Flughafen hat anfangs der 60er Jahre genau in der Startbahnachse zwei primitive Anflughilfen, sogenannte Locator, aufgebaut. Einer im Westen im Bereich des Ortsteils Huebe in Oberperfuß, der andere in der Rossau etwa in der Nähe der Postgarage. Anstatt mich mit diesen ohnehin recht genauen Ortsangaben zu begnügen, suche ich immer noch nach fotografischen Beweisen der genauen Position, Und dabei bin ich draufgekommen, wieviele Masten, und zwar aller Art, es dort gibt. Der Locator müßte ein einzelner Mast, vielleicht Gittermast sein, mit einem kleinen Servicehäuschen daneben.
      (einmal glaubte ich ihn auf einer Postkarte zu erkennen, nach dem Kauf stellte es sich mit der Lupe heraus, daß es sich um einen Kran handelt, dessen Arm genau in Linie mit dem Krankörper stand…manchmal muß ich über mich selber lachen)

      1. Weitere Maste der Austro Control stehen in Gandenwald und (neuerdings) in Thaur westlich von der Gärtnerei Jäger.
        Kann es sein, dass diese den Mast aus der Rossau ersetzt hat?

  5. Zur Frage, welche Betriebe man da sieht: Der Milchhof im Zentrum, links vorne Europa Möbel, links davon das Baubezirksamt, dahinter die TÜV Halle und IKB.
    Interessant: Warum hat die Stadt darauf verzichtet, die bereits teilweise parzellierte Straßenverbindung Trientlgasse -Valiergasse zwischen Milchhof und Baubezirksamt zu realisieren? Die fehlt mir immer sehr – v.a. wenn ich zu Fuß und mit dem Rad dort unterwegs bin ists dort sehr umwegig (und am Langen Weg mäßig fein zu fahren und zu gehen) ….seit man sich nicht mehr durch Baubezirksamt durchschwindeln kann.

    P.S. Ein wenig Industrieartiges gibt es dort wohl. Ich glaube ein bis zwei Betriebe haben dort immerhin Schichtbetrieb. Industrie wie im Bilderbuch – da denke ich natürlich zuerst an Conti, Stubaier Werkzeuge (zumindest wenn der große Hammer in Medraz schlägt – das ist wirklich beindruckend), TRM, Wattens Papier, Zementwerk Kirchbichl, Hochfilzen
    @Herr Hirsch, Industrie am Flughafen, sozusagen in der vormittäglichen Hauptwindrichtung Abgase in die Stadt leitend ist aus meiner Sicht falsch (auch wenn sie die Untere Wind abends vielleicht wieder rausbläst); aber ich glaube mich zu erinnern, dass es in den Siebzigern eine Diskussion gab, dass man wohl besser Gewerbe im O-Dorf, das O-Dorf hingegen in der Rossau angesiedelt hätte.

    1. Eisen Ragg im Vordergrund fehlt in der Aufstellung – OK, man kann es ja auch lesen! Diese Firma ist heute auch noch hier, ziemlich ausgeweitet hat sie sich halt – wie alles hier!
      Das ganze herumliegende rostige Eisenzeug erinnert mich an einen kleineren Alteisenbetrieb, welchen es noch nach dem Krieg weiter heroben in Pradl gab.
      An der Ecke Reichenauerstraße – Pembaurstraße gegenüber dem Renner Schulkomplex, dort wo später Möbel Pallhuber gebaut hat und jetzt Joko drinnen ist, gab es auch so eine ‚Gstettn‘, eingezäunt mit einem abenteuerlichen Bretterzaun und einigen Holzhüttln, rundherum viel Eisenzeug: der Faschang Franz auf Reichenauerstraße 23.
      Hierher brachten wir Buben alles was wir so an Metall fanden und wir bekamen dafür, wenn ich mich richtig erinnere, 10 Groschen pro Kilo. Einen viel höheren Wert hatten bleierne Abflussrohre! Wo wir das alles fanden? Natürlich in den Bombenruinen! Meistens wurden wir eh schnell verjagt – es sei zu gefährlich, vielleicht sogar Diebstahl. Irgendwann verbot mir meine Mutter, mit den anderen mitzugehen.

    2. Für luftverpestend halte ich die Rossau nicht unbedingt, Ausnahmen hätte man ja vom Platz weisen können. Mir gings ausschließlich um die Bauhöhenbeschränkung, die sehr sehr viel Wohnraum kostet. Die boshafte Frage laß ich besser sein, ob das derzeitige Fehlen des Flugverkehrs, ohne dabei einen großen Leidensdruck bei der Bevölkerung zu spüren, nicht ein Hinweis sein könnte, daß….

      Betreffend der Sackgasse zwischen Trientlgasse und Valiergasse kann ich Ihnen nur rechtgeben. Ich habs zuerst nicht glauben wollen und habe mit der Suche nach einer Lücke (und wenns ein übersteigbarer Zaun gewesen wäre) mehr Zeit verbraten als ich anschließend für den dann doch eingeschlagenen Umweg gebraucht habe.

  6. Ich hoffe, dass mir die lieben Kollegen nicht bös sind, wenn ich wieder mit meinem Kanal auftauche. Aber es war halt meine erste Baustelle, auf der ich selbstständig vermessen durfte! Nun habe ich doch noch ein bissl mein Hirnkastl mobilisiert und außerdem noch zwei Dias aus dieser Zeit entdeckt, aus denen hervorgeht, dass wir nicht nur den provisorischen Auslauf zum Inn herstellten, sondern auch ein Stück des Hauptsammlers Richtung Stadt selbst. Im Jänner 1956 (auch damals gab es keinen Schnee!), begannen wir am Inn, sind quer durch die Wiesen (davon zeugen die SW-Bilder in meinem vorderen Eintrag) bis etwa zur heutigen Valiergasse gefahren und bogen dann rechtwinklig nach Westen ab in Richtung Stadt, vorbei am Nordrand der Bocksiedlung – siehe dazu die beiden Farbbilder. Straßen waren damals noch keine vorhanden, nur Feldwege!
    https://postimg.cc/PCq3W6bG
    https://postimg.cc/681HYdz8
    Von hier nach Osten wurde dann später der Hauptsammler bis zur Kläranlage in der Rossau verlängert.
    Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass diese Schleuderbeton-Rohre mit einem Durchmesser von zwei Metern von der deutschen Firma Züblin in Kehl am Rhein – also an der deutsch-französischen Grenze – erzeugt und mit je drei Fernlastern pro Werktag zu drei Stück je Fuhr angekarrt wurden. Ich glaube auch, dass dies die ersten Rohre in dieser Größenordnung in Tirol waren
    Im Mai 1956 wurde ich vor Fertigstellung unseres Bauloses abgezogen – ich musste wieder ins Ötztal (Timmelsjochstraße), so weiß ich gar nicht, wie es weiterging.
    Wenn sich die Zeiten wieder normalisiert haben werde ich einmal beim Kanalbauamt nachfragen, in welchen heutigen Straßen diese Kanalstränge liegen und was davon noch wie verwendet wird. Oder vielleicht liest jemand vom Fach diese Zeilen und kann mich aufklären?

    1. Nein, nur zu, das sind äußerst interessante Bilder!
      Vielleicht wäre es auch möglich, sie direkt auf dem Server des Stadtarchivs abzulegen, Bilder bei Gratis-Bilderhostern haben leider die unangenehme Angewohnheit, nach einiger Zeit nicht mehr abrufbar zu sein.

      btw: Das zweite Farbbild (1956 Kanal Reichnau_06) ist leider seitenverkehrt.

      1. Danke, Herr Rangger! Hier nun den richtigen Link (ich habe das Dia seitenverkehrt eingescannt, danach gespiegelt, neu abgespeichert und das Falsche beim Hochladen erwischt!):
        https://postimg.cc/CR7KTnVG
        Das Haus in der Mitte dürfte Trientlgasse 18 sein (bevor das Haus 20 davorgesetzt wurde -??)
        Noch was: Wenn das Stadtarchiv Interesse hat, kann ich die Bilder gerne per E-Mail senden

        1. Nicht Radetzkystr. statt Andechs?

          Frage meinerseits: Ich sehe schon seit langem auf einschlägigen Fotos den auffälligen hohen mehrstufigen Holzbau, auf Ihrem ersten Farbbild genau oberhalb des Baggers. Was war das für ein Betrieb? Danke für eine Auskunft!

          1. Ja, Herr Hirsch, das ist leicht möglich. Vom Luftbild her alleine ist es schwer zu sagen und ich selbst war, wie bereits beschrieben, bei der Fertigstellung unseres Bauloses nicht mehr dabei. Vielleicht schaut doch einmal ein Herr der IKB Kanal auf diese Seite und kann uns Genaueres sagen! So ein Ausschnitt vom Kanalkataster wäre super!
            Bezüglich Ihrer Frage: Es war jedenfalls ein Kies- und Schotterwerk. Ob das damals schon die Firma Krenn war, kann ich nicht sicher sagen, auch weiß ich nicht genau, ob das die gleiche Stelle war, an dem heute die große Anlage steht. Sicher ist, dass ‚da drunten‘ die Firma Anton Krenn schon sehr früh eine Asphaltmischanlage betrieb, die dann irgendwann dem Fröschl-Imperium einverleibt wurde.
            Besser sieht man das Kies- und Schotterwerk auf http://innsbruck-erinnert.at/gaaaaaanz-viel-zu-entdecken/comment-page-1/#comment-6965

          2. Herr Roilo, ich habe mal kurz die online verfügbaren Quellen nach der Firma Krenn durchforstet, meine Ergebnisse:

            Am 15.3.1938 wurde an einen Krenn Wilhelm. Ing., Neurauthgasse 8 ein Gewerbeschein für das Asphaltierergewerbe ausgestellt.

            Am 30.5.1944 wurde in den Innsbrucker Nachrichten von einer Heirat von „Wilhelm Krenn, Betriebsführer mit Eletta Zorzi, Buchhalterin, beide Innsbruck“ berichtet.
            Im Oktober 1960 wurde für den Witwenbetrieb Eletta Krenn geb. Zorzi, Falkstraße 18, eine weitere Betriebsstätte in Amras für das Asphaltierer- und Schwarzdeckergewerbe angemeldet, was offenbar der Beginn heutigen Mischanlage ASW am Archenweg war.
            Im April 1961 wurde der Betrieb dann auf Anton Krenn umfirmiert (immer noch als Einzelunternehmen) bevor sie 1971 von der Haller Baufirma Fröschl übernommen und auf „Krenn Asphalt- u. Bauunternehmung Gesellschaft m.b.H.“ umfirmiert wurde.

  7. Danke, Herr Rangger, dass Sie hier für mich recherchiert haben – besonders der Zeitpunkt der Übernahme Fröschl / Krenn hat mich besonders interessiert. Schon deshalb, da einige Jahre später das Gleiche meiner Firma widerfuhr!

    1. Die Betriebsübernahme durch den neuen Eigentümer dürfte mit Saisonbeginn 1972 erfolgt sein – 1973/74 wurde dann eine neue Mischanlage aufgestellt, eine WIBAU WS 140.

  8. Zwei botanische Bereiche wurden bisher noch nicht angesprochen – einen, den es inzwischen nicht mehr gibt und einen den es hier noch nicht gibt: Die ‚Wälder‘ über dem Langen Weg drüben (da wird ja, habe ich mir sagen lassen, fleißig gebaut) und die Glashäuser vor dem Umspannwerk Innsbruck-Ost. Nur so zur Anregung!

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