„Ein vorzügliches Werbemittel für Tirol“
Am 20. September 1930 fand die feierliche Eröffnung der Höhenstraße statt. Erste Pläne zur Errichtung einer Straße von Hötting auf die Hungerburg hatte es zwar bereits im Jahr 1906 gegeben (diese sahen auch eine Straßenverbindung vom östlichen Teil der Hungerburg hinunter nach Mühlau vor). Aber der Erste Weltkrieg, die wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit und die Kostenfrage standen lange einer Realisierung im Wege. Erst im Jahr 1927 konnten sich die Gemeinde Hötting, die Stadt Innsbruck und das Land Tirol über die Aufteilung der Projektkosten in der Gesamthöhe von rund 1,2 Millionen Schilling (entspricht heute in etwa 4,2 Millionen Euro) einigen. Zur Realisierung gelangte freilich nicht der ursprüngliche Plan, sondern nur der Abschnitt zwischen Hötting und der Hungerburg.
Nach einer Bauzeit von drei Jahren – für die Errichtung waren etwa 130.000 Arbeitsstunden nötig gewesen – fanden sich am 20. September 1930 Landeshauptmann Dr. Franz Stumpf, der Innsbrucker Bürgermeister Franz Fischer, Vertreter der Gemeinden Hötting und Mühlau sowie zahlreiche Schaulustige am Höttinger Kirchplatz ein, um die neue Straße feierlich dem Verkehr zu übergeben. Umrahmt wurde die Feier von der Musikkapelle Hötting, die Einweihung nahm Pfarrer Friedrich Blaas vor.
Sodann fuhren die Festgäste auf die Hungerburg, wo sie von Hans Hämmerle, Obmann des Kurvereins Hungerburg und Besitzer des Hotel-Restaurants Mariabrunn, bewirtet wurden. In den Festansprachen wurde einerseits die Bedeutung des Projektes für die Arbeitsbeschaffung betont. Anderseits unterstrichen die Redner die touristische Bedeutung der neuen Straße, namentlich Ing. Viktor Berger „bezeichnete im Namen der Baufirmen die Höhenstraße als vorzügliches Werbemittel für Tirol.“
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-3)