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Zur Tiflis-Brücke

Zur Tiflis-Brücke

Wir begeben uns heute in ein neueres Stück Stadtgeschichte. Die jüngste im Bunde der nach Partnerstädten benannten Brücken ist die 2011 eröffnete Tiflis-Brücke. Diese Brücke war wohl das perfekte Prestige-Projekt, welches eine Stadtregierung veranlassen kann: Eine Kombination aus Hochwasserschutz-Maßnahme im Rahmen des Projektes Altarm Sill, eine verkehrstechnische Bereicherung, die den Innradweg zwischen Saggen/Schlachthof und der Reichenau direkt an der Sillmündung entlangführt und noch dazu Teil eines großartigen grünen Naherholungsgebietes (man denke an Spaziergänger, Sportler usw., die nahe gelegenen WUB-Hallen zum Skaten, Klettern etc.). Die Brücke erhielt ganz im Sinne dieser städtischen Sportlichkeit eine eigens eingebaute Welle für Surfer und Kajakfahrer. Was wie die sportliche „Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Prestige-Torte“ klingt, wurde dem positiven Ruf des ganzen Projektes dann leider zum Verhängnis. Im Sommer 2015 meldete die Tiroler Tageszeitung, dass die drei Jahre zuvor installierte Welle „an diesem Standort nicht funktioniert“. Laut dem Bericht hätte die Welle in den drei Jahren ihres Bestehens aus Sicherheitsgründen nie freigegeben werden können, denn Wasserstands-Schwankungen in Inn und Sill, sowie mitgeführtes Geröll würden den Standort ungeeignet machen. Diese Probleme wären in der Simulation des Projektes nicht eindeutig erkennbar gewesen. Ein neuer Standort wurde von den Verantwortlichen gesucht, aber aufgrund der Priorisierung anderer Projekte im Freizeitbereich hinten angestellt (Das Blöde: Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Projekt „Sillwelle“ schon 640.000 Euro gekostet). Schade, denn bekanntlich bleiben Negativ-Assoziationen in den Köpfen oft besser hängen als die positiven Seiten.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-41-1)

Zum Thema findet sich ein Bericht in der Tiroler Tageszeitung vom 29. Juli 2015:

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Man sieht die Sillwelle welche NIE funktioniert hat. Die Planer waren zu Stolz nach München zu fahren, um dort am Isarkanal eine gut funktionierende Surfwelle anzusehen. Für die Innsbrucker Welle wurden 600.000 Euro wahrlich für die Fische ausgegeben.
    Die Tageszeitung schreibt viel und man muss nicht alles glauben was in diesem Blatt steht…………….
    Die einstigen Innsbrucker Parodisteln würden das so interpretieren: Und a Surfwelln wolln’s ano hobn – jo in Innsbruck in Pradl und in Hall – wias dö erstemol hom probiert hom’s gsegn, dass dös niemals funktioniert – jo in Innsbruck in Pradl und in Hall…………………….

    1. Auch wenn ich ein großer Parodistln-Fan bin und es mich sehr freut, hier Meinesgleichen gefunden zu haben: Nur der Richtigkeit halber muss ich die TT hier in „Schutz“ nehmen, es wird sowohl der Preis der Welle dargelegt, als auch deren Nie-Funktionieren angesprochen. Was offizielle Vertreter*innen der Politik und Interviewpartner*innen von sich geben, dafür kann die Zeitung nichts – sie macht auch deutlich, von wem welche Aussage stammt. Ich habe zur Veranschaulichung den Zeitungsartikel angehängt.

  2. Etwas flussaufwärts der Tiflisbrücke erkenne ich jetzt doch tatsächlich das westliche Widerlager jenes ehemaligen Sillstegs von der Kaserne zur „Stadtgärtnerei“

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