Zur Stainer-Villa in Wattens
Wie in der Kommerntar-Sektion im letzten Beitrag zu Anna-Stainer-Knittel, der „Geierwally“ von Frau Henriette Stepanek bereits erwähnt, war Karl Stainer (1868-1949), der älteste Sohn von Anna-Stainer-Knittel als Gemeinde- und Sprengelarzt tätig. Zuvor besuchte er das Akademische Gymnasium in Innsbruck, studierte ab 1888 Medizin an der Universität Innsbruck und war ab 1894 als Arzt in Wattens tätig. Bis zu seinem Tod verblieb er in dieser Position. Auch sonst organisierte er sich stark in sozialer Hinsicht in Wattens, gründete etwa den „Gemeinnützigen Verein“ und richtete eine Mütterberatung im Ort ein. Die von Stepanek geschilderte Begeisterung Stainers für „Steine und Scherbe“ entsprang vermutlich in erster Linie aus seinem geologischen Interesse, immerhin absolvierte er auch bei Adolf Pichler ein Geologiestudium. Vor allem trug er aber zum archäologischen Fortschritt im Tiroler Inntal bei: Im sogennannten „Himmelreich“ bei Volders entdeckte er eine mittellatènezeitliche Höhensiedlung. Bedeutend waren vor allem die Funde in Fritzens, die später prägend für den Begriff der im Alpenraum bedeutenden „Fritzens-Sanzeno-Kultur“ wurde.
Da von Karl Stainer leider kein Bild bei uns vorhanden ist, muss die bereits angesprochene Villa in Wattens herhalten. Dort verstarb Anna Stainer-Knittel in hohem Alter am 28. Feber 1915. Das Titelbild stammt aus dem Jahr 1912. Meine Wattens-Kenntnisse sind leider zu gering, um die heutige Adresse über Google-Street-View hundertprozentig ausfindig zu machen, aber wir müssten uns wohl auf Höhe Bahnhofstraße 3 oder 5 befinden. Offenbar erfolgte die von Stepanek geschilderte Episode nicht lange vor dem Tod von Karl Stainer, der am 18. Jänner 1949 in Wattens verstarb.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer-35, 9)
In Wattens gibt es eine schöne Gedenktafel mit einem Porträt von Dr. Karl Stainer – er lebte als Bürger ganz nach dem Motto „Wer seine Heimat liebt, muss etwas für sie tun“:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gedenktafel_Karl_Stainer_und_Alfons_Kasseroler.jpg
Diese Schuluntersuchung fand im Mai oder Juni 1948 statt-
An so einen hölzernen offenen Schuppen kann ich mich nicht erinnern, wohl aber daran, daß er am Haus selbst unter diesem Nord-Parterrefenster jene Fundstücke auf zwei Regalbrettern, direkt am Haus außen, aufgelegt hatte und sie uns
– jedenfalls zum Teil – genau erklärte: wann, wie und wo gefunden – wie alt – usw.
Bezüglich der Schilddrüsenbestimmung: Der damalige Primar(?) des Haller Krankenhauses galt als Koryphäe auf dem Gebiet der Schilddrüse(noperation). Ich glaube, Außerladscheider hieß er. Muß aber nicht stimmen. Jodiertes Kochsalz, durch das die Anzahl der Schilddrüsenerkrankungen signifikant zurückging, gabs damals ja noch nicht. Im Jahr 1947 im Juli, nach der Geburt meines Bruders, lag im Haller Krankenhaus im Dreibettzimmer (mit meiner Muter) auch eine junge Bäurin aus Hopfgarten,Brixental, die trotz ihrer Frühschwangerschaft, ich glaub, es war die fünfte) am Kropf operiert worden war. Ist anscheinend gut vorübergegangen.
Vielen lieben Dank für die Ausführungen. Zum 75. Todestag in diesem Jahr wird es zu Dr. Karl Stainer auch eine Ausstellung über sein Leben im Museum Wattens geben. Werden Fotos benötigt kann ich gerne dienen. Die genaue Adresse wäre Innsbruckerstraße 14.