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Zum Postwesen In Mühlau

Zum Postwesen in Mühlau

Das am Foto abgebildete Gebäude ist ein eher unscheinbares Haus in der Anton-Rauch-Straße 39. Das denkmalgeschützte Haus wurde für das ehemalige Postamt errichtet, der architektonische Stil ist typisch für ein Haus der Zwischenkriegszeit. Es ist einfach und schlicht gehalten. Die Vorderfront ziert ein Fresko von Luis Alton aus dem Jahre 1939.

Für das erste „k.k. Post- und Telegraphenamt“ in der Gemeinde Mühlau wurde 1871 ein Gebäude in der Andreas-Hofer-Straße 2 (der heutigen Hallerstraße) bewilligt und errichtet (zeitgleich mit einem Postamt in Hötting). Dies und die Stellenausschreibung ist dem Amtsblatt zum Tiroler Boten vom 3. November 1871 zu entnehmen.

Aus dem Boten für Tirol und Vorarlberg vom 31. Juli 1872 lesen wir über die Eröffnung: „Am 1. August d. Js. wird in Mühlau bei Innsbruck eine Postexpedition errichtet. Dieselbe wird sich mit der Aufgabe von gewöhnlichen und rekommandirten [sic!] Briefen, sowie von Geldbriefen und Frachtsendungen bis zum Gewichte von drei Pfund mit Ausschluß von Postanweisungen, Nachnahmesendungen und allen Zollsendungen befassen und mittelst der Stadtkariolfahrten mit dem Stadtpostamte in Innsbruck eine täglich zweimalige Verbindung erhalten“.

Postbriefwaage aus der Postzentrale in der Maximilianstraße

Das Gebäude in der Anton-Rauch-Straße 39 wurde für ein neues Postamt in den Jahren 1937-1939 erbaut. In dieser Zeit erfolgte auch der Umbau der Kettenbrücke zur Betonbrücke, sowie die Verlegung der Auffahrt der Anton-Rauch-Straße (zuvor führte sie am Badhaus vorbei). Auch wurde Mühlau 1938 in die Stadt Innsbruck eingemeindet. Die „Reichspostverwaltung“ zog 1939 in das neue Gebäude ein.

Bis zum Jahre 2005 war darin das Postamt Mühlau untergebracht. Zusammen mit der Postbank BAWAG P.S.K. konnte man dort alle Post- und Bankangelegenheiten erledigen und bekam, falls notwendig, auch diesbezüglich genaue Auskünfte. Die Schließung des Postamtes erfolgte auf Grund von massiven Sparmaßnahmen im Juli 2005.

Für den Stadtteil Mühlau war daraufhin – zum großen Bedauern der Mühlauer Bevölkerung – die 1,4 km entfernte Postfiliale in der Prinz-Eugen-Straße zuständig. Wer nicht mobil war, hatte einen weiten Weg, da dieses Postamt mit keiner direkten Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar war.

Erst als in Mühlau das Geschäft der Familie Hieger, und in der Folge dann die Neue Apotheke eine Postpartnerschaft eingingen, war es für die Mühlauer wieder möglich, dass die Postangelegenheiten erneut gut erreichbar waren. Die Postpartnerschaft wechselte dann nochmals zur Disk Tankstelle in der Anton-Rauch-Straße 8, wo sie bis heute unterbracht ist.

Pakete, welche mit DHL oder anderen Zustelldiensten verschickt werden, werden oft bei Nichterreichbarkeit des Empfängers in anderen Paketshops hinterlegt, für welche man wiederum gut mobil sein muss.

Das Regal rechts in der Tankstelle ist oft übervoll mit Paketen und auch wenn die Digitalisierung die Nachrichtenübermittlung schon fest in der Hand hat, sieht man anhand der guten Frequentierung der Postpartnerschaft, dass ein Postamt in der Nähe immer noch wichtig ist.

(Quelle Fotos: privat)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Was soll man dazu sagen:
    Abgesehen davon, dass die in der Gegend wohnenden Menschen diese Adresse schmerzlich vermissen, geht es ja insgesamt leider darum, vernünftig bezahlte Menschen in sicheren Verhältnissen durch prekär Arbeitende zu ersetzen.
    Ich kenne auch das andere Postamt in der Prinz-Eugen-Straße, weil mein Schulweg entlang geführt hat und ich ums Eck im Saggen gewohnt habe.
    Früher groß durch die Stadt treibend kann ich aber mit wachsendem Alter feststellen, dieser Weg nach Mühlau ist eine Weltreise.
    Wie auch immer. Die Anton-Rauch-Straße war schön, das Postamt ist aufgefallen. Und man war hier oft am Weg. Zum Koreth. Zum Mühlauer Friedhof. Zur Kronenölfabrik. Zum Bichl unter Schönblick. Zum Modellflugzeug starten. Zum Schifahren!

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