Zum 125-jährigen Bestehen der Rauchmühle…
… gestaltete der bekannte Tiroler Bildhauer Johannes Obleitner (1893-1984) im Jahr 1956 ein besonderes Werk mit dem Titel „Die Allegorische Darstellung der Entwicklung der Rauchmühle“, das von zwei Figuren, der „Vegangenheit“ und dem in die Zukunft blickenden „Müller“ dominiert wird.
Oben links ist das Wappen der Gemeinde Mühlau zu sehen, dessen leichte Neigung den Übergang von der Vergangenheit in die Gegenwart anzeigen soll. Darunter ist ein altes Gebäude mit Wasserrad zu sehen. Im Vordergrund stehen zwei Figuren: Links eine Frau, die die Vergangenheit darstellt, mit verträumtem Blick, quasi den alten Zeiten nachsinnend. Ihr rechter Arm stützt sich auf einen Mühlstein und trägt einen Müllerbeutel; links hält sie einen alten Folianten mit zwei Siegeln in der Hand. Darauf zu lesen ist die Zahl 1831 (Wobei mir ein „Doppelabzug“ für „1800“ in Form MCCM vermutlich dem Platz geschuldet ist, eher hätte ich MDCCC erwartet). Zu Füßen der „Vergangenheit“ ist einiges altes Werkzeug zu sehen und ein altes Mehlfass. Halb verkrochen ist dort sogar eine „Begleiterscheinung“ der alten Mühle zu sehen, nämlich eine Wanderratte. Zwischen den beiden Figuren ragt riesig und der moderne Bau der Kunstmühle hervor.
Auf der rechten Seite ist eine markante Männergestalt, ein Müller, zu sehen, der mit „Weitblick“ in die Zukunft schaut. In seiner Hand hält er einen Gurt eines Elevators, zu lesen ist die Zahl des Bestehens „CXXV“ – 125. Neben seinem Fuß die Symbole der Mühle, „die Riffelwalze, die Ähre und den Mais“. Der Beschreibungstext schließt mit folgendem Satz: „Durch dieses enge Aneinanderfügen wird die ungewöhnlich starke Vernundenheit des schaffenden Müllers mit dem Betrieb ausgedrückt.“
Das Original-Relief gelangte vor Kurzem in das Innsbrucker Stadtarchiv, inklusive der hier gezeigten Postkarte und einer Beschreibung, der der Erklärungstext entnommen ist. Im Jahr 2001 wurde ein Nachguss des Reliefs in Mühlau am „Gstirhaus“ angebracht.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-39683)