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Wunderliche Dirnen (II.)

Wunderliche Dirnen (II.)

Der Sohn des erwähnten Hans Seelos, Georg, war ebenfalls in kaiserlichen Diensten. Seit 1498 goss er Kanonen für Maximilian I. (1459–1519). Ursprünglich arbeitete er in Portenau (Pordenone in Venezien), kam aber spätestens 1506 nach Innsbruck, wo er sich am Höttingerbach niederließ. An der Sill richtete er noch im selben Jahr einen Schießplatz an, wo die Geschütze eingeschossen werden konnten. 1511 beorderte Maximilian ihn zusammen mit anderen Büchsenmeistern nach Peitelstein (Peutelstein), eine Burg östlich von Bozen. Vier Jahre später führte in seine Arbeit nach Wien, wo er Feldschlangen für den Kaiser goss. Feldschlangen waren keine Belagerungs- sondern Feldgeschütze, sie wogen rund anderthalb Tonnen und verschoss Kugeln mit einem Gewicht von 4–5 Kilogramm.

Im Herbst des Jahres kehrte er nach Innsbruck zurück, wo er Halb-Basilisken fertigte. Basilisken waren Belagerungsgeschütze, sie konnten an die 3 Tonnen wiegen, charakteristisch war ihre lange Form, manche Exemplare waren fünf Meter lang. Halb-Basiliken waren, ihrem Namen entsprechend, in etwa halb so große Geschütze.   

Ebenso wie sein Vater goss er auch Glocken, eine davon lieferte er nach Hinterkirch am Bodensee.

(Titelbild: Schloss Peutelstein, Signatur Bi-k-17)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Interessant vielleicht die Namensherkunft der Seelos:
    (alle Seelos mögen mir vergeben)
    Einst weitverbreiteter Übername „der Seellose“. Starkes Scheltwort für „gottlos, gewissenlos, Heide“.
    Wohl passend für einen Waffenschmied.
    Aporopos Namen:
    Enzo Ferrari hieße in deutsch Heinz Schmidt und Giacomo Casanova Jakob Neuhauser, und fort ist alle Romantik.
    Den Jerry Cotton überlasse ich nun Ihnen.

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