Wo sich Bär und Luchs gute Nacht sagen
(Tierisches Innsbruck III).
Für den ein oder anderen mag es eine gewagte Hypothese sein, doch ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen und behaupten, dass jeder Innsbrucker oder jede Innsbruckerin schon mindestens einmal in seinem oder ihrem Leben im Alpenzoo war. Seit Jahren lässt der Park Kinderaugen strahlen und auch die Erwachsenen vor Entzückung über die süßen Otter im Teich die Fassung verlieren. Da lohnt es sich doch sicher mal einen Blick auf die Historie des tierischen Besuchermagnetes zu werfen.
Eröffnet wurde der Alpenzoo im September 1962 von Dr. Hans Psenner, doch das Grundkonzept für den Zoo ist weitaus älter. Recherchen zufolge soll bereits Erzherzog Ferdinand II. 1591 bei der Weiherburg, die schon seit 1460 das Innsbrucker Stadtbild ziert, die Errichtung eines kaiserlichen Tiergartens angeordnet haben. Heute erinnert das Bibergehege mit seinem ,,Weiher‘‘ an den historischen Ursprung des Alpenzoos sowie an die historischen Fischteiche, die der Weiherburg ihren Namen gaben. Aber hüpfen wir nochmal zurück in die 60er-Jahre. Schon bei der Eröffnung erfreute sich der Alpenzoo an großer Beliebtheit, rund 30000 Besucher strömten bis zum Jahreswechsel in den Park, um die heimischen Tiere zu bestaunen. Der Gründer Hans Psenner leitete den Alpenzoo bis 1979, der Südtiroler Zoologe war schon seit seiner Jugend fasziniert von den Alpentieren und führte zahlreiche Beobachtungen durch. Nach seiner tiergärtnerischen Praxis im Tierpark Hellabrunn in München musste er seine Arbeiten jedoch aufgrund des Zweiten Weltkrieges pausieren. Seine Verwundungen hinderten ihn jedoch nicht daran Vorträge über heimische Schlangen und Vögel zu halten oder wissenschaftliche Publikationen zu veröffentlichen. Ihm haben wir es auch zu verdanken, dass wir heute Tiere wie Braunbären, Steinböcke oder Biber im Alpenzoo bestaunen können, weil er die Haltung und Zucht dieser Geschöpfe mit seinem Wissen verfeinerte.
Auf dem Foto sehen wir Menschen unterschiedlichen Alters vor einem Gehege stehen, in dem ein paar Schweine die Sonne genießen. Das Wetter wirkt sommerlich und die Menge erheitert. Wo es wohl als nächstes hingeht? Zum Biber, zu den Vögeln oder doch zum Luchs?
(Verena Kaiser)