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Es Gibt Was Zu Sehen!

Es gibt was zu sehen!

Ein Sommertag in Innsbruck irgendwo zwischen dessen Gründerzeitfassaden, und wieder einmal hat der liebe Jörg Thien den perfekten Moment eingefangen. Eine Gruppe von Rollerfahrern hat nicht nur seine Linse, sondern auch die Aufmerksamkeit zahlreicher Passanten auf sich gezogen.

Doch was genau ist hier zu sehen? Die Roller scheinen nummeriert, doch wirkt die Szene nicht wie ein klassisches Rennen. Die Fahrer, allesamt gut gekleidete Herren in Anzügen, werden von einigen modern gekleideten Damen begleitet, ein Bild, das eher an eine stilvolle Präsentation als an sportlichen Wettkampf erinnert.

Vielleicht war es ein spontanes Treffen, vielleicht auch eine kleine Sensation: ein neuer Motorroller, der bewundert werden wollte, oder eine lokale Veranstaltung? Fraglich ob sich dieses kleine Rätsel je endgültig lösen lässt.

Ein weiteres Detail lenkt den Blick auf den Hintergrund: ein hölzerner Schaukasten, offenbar gefüllt mit Büchern. Wenn mich mein Auge nicht täuscht, ist darunter sogar ein Exemplar von 1984 von George Orwell zu entdecken. Darüber prangt der Name Rudolf Grabner, ein bekannter Buchhändler aus der Anichstraße. Handelt es sich hier um eine entlegene Auslage seines Geschäfts oder um eine kreative Werbefläche?

Fragen über Fragen und wie so oft kaum Antworten. Bei einem bin ich mir jedoch sicher, den Ort dieser Aufnahme werden wir zweifelsfrei bestimmen können, oder?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck 04.05.01-125)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ich bilde mir ein (= ich bin mir sicher), dass das oberste Schild in der Durchfahrt des Hauses den Namen Grabner andeutet.

    Das Vespa Rudel diente vielleicht der Präsentation der neuesten Modelle, aber was machen die vor der Gewerkschaft?
    In Unkenntnis dessen schau ich mir lieber die Umstehenden an. Der ältere Herr redet der Frau das Vehikel sicher aus „Da müsstest erst einmal Hosen kaufen“. Und daneben der bebrillte junge Mann, sicher ein Student und Sartre Anhänger, ringt mit sich selbst, ob er je Vespafahrer sein werden wird wollen und welchen Sinn das seinem Leben geben kann. Die jungen Leute von damals waren nicht zu beneiden.
    Der gute Anzug gehörte übrigens zum Selbstverständnis des Vespalenkers. Mit diesem Gerät macht man sich nicht schmutzig, gell.
    Trivia: Der Kotflügelscheinwerfer scheint ein Zeichen früher Modelle bis 1955 zu sein.

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