Joseph Holick’s Anno 9
Nachdem Joseph Holick (1755-1844) seinen Dienst in der k. k. Armee glücklich überstanden hatte, was gerade vor dem Hintergrund der Koalitionskriege keine Selbstverständlichkeit war, und auch der Kontakt zu seiner Schwester wiederhergestellt war, hätte sein Leben – wie es sich für einen echten k. k. Beamten gehörte – in ruhigeren Bahnen verlaufen könnten. Hätte – wäre da nicht das Jahr 1809 gewesen, das er nur mit viel Glück überlebte. Aber lesen Sie selbst:
Auch bei der Landesvertheidigung im J. 1809 war J. E. Holick betheiliget: in Folge seiner genauen Aufsicht auf die schuldige Vollbringung der Bauamts-Arbeiten, wurde ihm gleich beim Ausbruche der Empörung das Todtschlagen angedroht, und von einem gewißen Joseph Sanntner das scharf geladene Schießgewehr auf die Brust gesetzt; laut Beleg Nro. 7 mußte er am 12ten April 1809 einen Transport französischer Kriegsgefangener, 430 Mann stark, nach Schwaz eskortiren, und erhielt dort, um 8 Uhr abends angekommen, eine Verwundung am Kopfe, und während er, laut seiner Aussage betäubt am Boden lag, und der Muthwille sich mit Schlägen- und Musketten-Stößen an ihm ausließ, eine weitere Verletzung am Fuße; endlich am 17ten Oktober 1809 erhielt er von einem berauschten Sandwirths-Dragoner 4 Säbelhiebe auf den Kopf und die Schulter, wodurch er laut Zeugniß Nro. 8 [siehe Titelbild, wo er allerdings fälschlicherweise „Holbök“ genannt wird] am Kopfe und auf dem rechten Seitenwand-Beine schwer verwundet worden ist.
Joseph Edmund Holick erholte sich von seiner schweren Verwundung, 1826 ging er als k. k. Salinen-Holz-Aufseher in Pension und starb am 23. Feber 1844 in Hall in Tirol.
(StAI, Geschenk Dr. Werner Butschek)