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Wer Bin Ich_Teil 14_Maria Kaiser

Wer bin ich_Teil 14_Maria Kaiser

Der Name der Person ist schon einmal bei einem früheren „wer bin ich“ gefallen.
Gesucht wurde diesmal Maria Kaiser.

Maria Kaiser kam am 1. September 1916 in Innsbruck zur Welt. Nachdem sich ihre Eltern schon bei ihrer Geburt getrennt hatten, wuchs sie in Polling bei Pflegeeltern auf. 1928 übersiedelte sie zur ihrer Mutter nach Innsbruck. Dort besuchte sie die Hauptschule in Dreiheiligen. Durch eine Mitschülerin lernte Maria die Roten Falken kennen, die Jugendorganisation der Kinderfreunde.

1931 bis 1934 machte sie eine kaufmännische Lehre. In dieser Zeit begann auch ihr politisches Engagement. Sie wurde aktives Mitglied des Zentralvereins der kaufmännischen Angestellten. Als weibliche Mitglieder der Revolutionären Sozialisten leisteten Maria Kaiser gemeinsam mit Herta Götschl,und Maria Rapoldi politische Arbeit im Widerstand gegen den Austrofaschismus.

1937 ging Maria Kaiser aus beruflichen Gründen nach Salzburg. Nach einem Jahr kehrte sie wieder nach Innsbruck zurück. 1939 wurde sie aufgrund ihres politischen Engagements wiederholt von der Gestapo verhört.

Im Jahr 1940 kam ihr Sohn Friedrich zu Welt, der mit vier Jahren starb. 1943 heiratete sie Ferdinand Kaiser, den Vater von Friedrich. 1947 wurden die Zwillinge Friedrich Konstantin und Leander Maximilian geboren.

Nach dem Nationalsozialismus und Kriegsende waren vier Frauen wieder im Innsbrucker Gemeinderat vertreten, darunter Maria Kaiser. Sie erzählte aus dieser Zeit: „Die Männer mussten sich erst wieder an uns gewöhnen und daran, daß sie Frauen gegenübersaßen, die Forderungen stellten und auch etwas zu sagen hatten.“
Zur ihren Aufgabengebieten gehörte der Wohnungsausschuss, der Wiederaufbau der zerbombten Schulen und die Kultur. Sie schaffte es sogar bis zum „Obmann“ des Kontrollausschusses.

Als langjährige SPÖ-Funktionärin beteiligte sich Maria Kaiser nach Kriegsende am Aufbau der sozialdemokratischen Organisation und gründete die Sozialistische Jugend in Innsbruck. Sie war auch aktiv beim Bund der sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen tätig.

Für ihre Verdienste erhielt sie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs und den Ehrenring der Stadt Innsbruck.

Bis 1971 war Maria Kaiser Gemeinderätin. Auch in der Pension blieb sie politisch tätig. Jahrelang setzte sie sich als Zeitzeugin für die Aufklärung über den Nationalsozialismus an Innsbrucker Schulen ein.

Maria Kaiser verstarb am 6. April 2011 in Innsbruck.
 

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-18726)

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