Was brennt denn da?
Blöde Frage! Natürlich ein Auto. Oder präziser: (noch) brennt ein Holzfeuer in einem Auto. Aber warum nur? Für ein Grillfeuer wäre es wohl ein etwas ungewöhnlicher Ort. Selbst wenn es den ganzen Urlaub ununterbrochen durchregnet, wären wohl wenige von uns so verzweifelt, dass sie kurzerhand den fahrbaren Untersatz zum Grillplatz umfunktionieren würden. Und doch brennt da am 15. Mai 1986 mitten in Innsbruck im Fond eines – freilich schon etwas derangiert wirkenden – Autos ein Holzfeuer …
Die Auflösung liefert der Herr rechts im Bild. Wir sehen den damaligen Ausbildungsoffizier der Innsbrucker Berufsfeuerwehr, der – die Streichholzschachtel noch in der Hand – sein „Werk“ konzentriert beobachtet. Seine Aufgabe an diesem Donnerstagmorgen war es, für möglichst realistische Übungsbedingungen zu sorgen. Und was könnte realistischer sein als ein richtiges Feuer? Eben!
Am Programm stand eine anspruchsvolle Einsatzübung in der Markthallen-Garage: „Annahme war ein in Brand geratener PKW im dritten Untergeschoß des Parkhauses. Um 9:40 Uhr wurde das Feuer entzündet, innerhalb weniger Sekunden schlug die automatische Brandmeldeanlage mit direkter Verbindung zur Hauptfeuerwache am Tivoli an. Gleichzeitig ertönten die Sirenen, die Brandschutztüren schlossen sich und die Warnung ‚Garage sofort verlassen, leuchtete auf.“
Sieben Minuten nachdem die Brandmeldeanlage angeschlagen hatte, traf die Berufsfeuerwehr mit vier Fahrzeugen und 15 Mann beim Übungsobjekt ein. Unter schwerem Atemschutz gelang es ihnen rasch den Brandherd zu lokalisieren und das Feuer zu bekämpfen. Die Übung war ein voller Erfolg, wie Branddirektor-Stellvertreter Ing. Willi Gruber gegenüber der NTZ erklärte: „Die Übung ist klaglos verlaufen, sämtliche Sicherheitseinrichtungen haben sofort angesprochen. Auch die Wasserversorgung war ausgezeichnet, wobei die in allen Geschoßen installierten Hydranten die Brandbekämpfung erleichtern.“
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Fotoarchiv NTZ, Foto: Bierbaumer)