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Vor Dem Umbau

Vor dem Umbau

Das heutige Titelbild hat mit den geisterhaft vorbeihuschenden Personen und denjenigen, die eigens für das Foto posieren einen eigenen Charme. Die zahlreichen Pferdeäpfel im Vordergrund mögen zudem den olfaktorischen Sinn anregen. Für mich stand indes das Gebäude im Hintergrund, am Ende der Straße bei der Auswahl im Vordergrund. Auf dem Foto ist nämlich das Ferdinandeum, um dessen Umbau es ja seit einiger Zeit ein Hin-und-Her gibt, in seiner ursprünglichen Ausgestaltung zu sehen; so wie es 1842 mehr oder weniger auf der grünen Wiese bzw. in der auch gerade erst angelegten Museumstraße geplant und ausgeführt worden ist.

Vierzig Jahre später war das Museum allerdings zu klein geworden. Und rund herum standen nun, wie auf Bild schön zu sehen, zahlreiche Häuser, die – Größe und Höhe betreffend – den Monumentalbau des Museums gar nicht mehr so monumental aussehen ließen. Eine Sanierung und Vergrößerung war daher mehr als erwünscht. Schon Anfang der 1870er Jahre war, wie Ellen Hastaba in mehrern Beiträgen schreibt, der im Bild noch zu erkennende Giebelfries, der eine Allegorie auf die „Kunst und Industrie in Tirol“ umfasste, abmontiert worden, weil offenbar laufend Teile abgebrochen waren und eine Lebensgefahr darstellten. So sammelte der Museumsverein seit 1880 Geld: Stadt, Land, Innsbrucker Sparkasse und die kaiserliche Schatulle ermöglichten schließlich den Ausbau, der ab 1882 in Angriff genommen wurde. 1883 schon fand die Firsfeier statt, 1884 war die Fassade im Stil der florentiner Neorenaissance vollendet.

Das Ferdinandeum mit der neuen Fassade, allerdings noch ohne die mittlere Giebelgruppe, die 1889 vollendet wurde. Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-26171.

Den Fries zwischen erstem und zweitem Geschoss zierten nun bis heute Porträtköpfe berühmter Tiroler KünstlerInnen, wenngleich die Männer mit 21:1 deutlich in der Überzahl waren. Als einzige Frau schaffte es die Malerin Angelika Kauffmann in den tirolischen Künstler- und Gelehrtenolymp, beschirmt von drei weiteren Frauenfigur, der Allegorie der Tyrolia, der Kunst und Minervas, in den Giebelfiguren im Zentrum.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-7909)

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