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Unterwegs Mit Frau Jäckel

Unterwegs mit Frau Jäckel

Eine wunderbare Serie aus der Sammlung Kreutz zeigt private Aufnahmen des professionellen Fotografen Hugo Jäckel (auch immer wieder Jäkel oder Jäkl geschrieben). Entstanden über viele Jahre und zu allen Jahreszeiten im fußläufig von der Gumppstraße 16 erreichbaren Umkreis.

Beim obligatorischen Sonntagsspaziergang war die Kamera wohl stets dabei. Ein Zeichen der Zuneigung und der Wertschätzung eines Gatten für ein neues Ausstattungsdetail ist dabei natürlich die spontane Bitte an die angetraute Emilie, sich doch einmal kurz für die Kamera hinzustellen. Dabei gilt die Aufmerksamkeit des Bildgestalters stets nur der Partnerin, der Hintergrund ist zweitrangig. Bei einem Foto ist auch eine zweite Dame, vermutlich Hugo Jäkels Mutter, extra abgelichtet worden. Natürlich könnten viele der vor 1944 entstandenen Aufnahmen auch als Beilage zu Briefen an den Sohn Helmut entstanden sein. Die Bildunterschriften wurden später von Walter Kreutz angebracht.


Oben: In der Hunoldstraße (mit Obusmast!) ca. 1942 | Anzengruberstraße um 1945 | Hinter Conradkaserne
Unten: Am Tivoli. Im Hintergrund die Baracken des Sportplatzes um 1940 | Vor dem Hallenbad ca. 1942 | Auf der neuen Reichenauerbrücke um 1940

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
    1. Anzengruberstraße mit Blickrichtung nach Westen. Links die Häuser Purtschellerstraße Nr. 4 und 6, das Haus rechts – Knollerstraße 20 – erwischte es beim zweiten Bombenangriff vom 19.12.1943

    1. Ja, ja – das Städtische Hallenbad. Habe gerade jetzt einmal gelesen: „Die Duschkabine Pradls“ – und das stimmt so genau!

  1. Interessant ist auch das Foto von der Hunoldstraße. Einersets sieht man das später bombardierte, dann wiederaufgebaute und schlussendlich abgerissen Gasthaus „Zum Hallenbad“, andererseits diesen Obusmast aus Holz. Normalerweise waren diese ja dicker und aus Beton.
    Was hat dieser Obusmast hier zu suchen? Tatsächlich war ja vom Hallenschwimmbad durch die Hunoldstraße über die Sillhöfe und die obere Sillbrücke zu den neuen Obusgaragen unterm Bierstindl eine „einspurige“ Obus-Linie geplant. Die (Holz-) Masten und die Querdrähte wurden ab 1941 schon aufgestellt bzw. gespannt, dann kam der Bombenkrieg mit der Zerstörung der Halle, auch die Umgehungsbahn war im Wege (Leitungskreuzung), diese Verbindungslinie wurde fallen gelassen.

  2. Diese Brücke, bei uns nur die Sandwirtsbrücke genannt, wurde 1940 mit dem Holz der Behelfsbrücke für den Bau der Mühlauerbrücke errichtet. Noch im Jahre 1940 benützte ich sie zusammen mit meinen Eltern. Wir besuchten den Musikfreund meines Vaters, den Telfer Peppi, der in einer der damals noch spärlich herumstehenden Villen oberhalb des Bahndammes in Arzl wohnte. Es war also auch so ein Sonntagspaziergang, der uns – natürlich zu Fuß – von Altpradl die Reichenauerstraße hinunter und über diese neue Brücke hinüber zum Ziegelwerk führte, am Abend wieder retour. Schon ein netter Hatscher!
    Nur deshalb weiß ich davon, weil in meinem ersten Album zwei Fotos mit der Gastfamilie vor deren Haus drinnen sind, datiert mit III/1940, und meine Mutter mir immer erzählte, dass wir damals über die neue Brücke gingen.
    Ob es von dieser Familie Telfer noch jemanden gibt??
    Diese Brücke wurde übrigens 1945 durch abgetriebene Teile der gesprengten Zirler Brücke zerstört und bald danach neu errichtet

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