„Unser Haus“
So lautet die – nur wenig hilfreiche – handschriftliche Bezeichnung am Rand dieser Aufnahme. Das Foto gelangte erst vor kurzer Zeit zu uns ins Stadtarchiv und zeigt ein stattliches Landhaus im südöstlichen Mittelgebirge. Im Hintergrund können wir Haller und Thaurer Zunterkopf, den Bettelwurf und ganz rechts auch den Hundskopf gut erkennen. Ansonsten gibt es nicht viele Anhaltspunkte zur Orientierung, ausgenommen vielleicht das Haus, das wir links unten erkennen. Dennoch sind wir überzeugt, dass Sie auch dieses Rätsel lösen und uns sagen können, wo das Haus steht (oder stand)? Auch freuen wir uns, wenn Sie mehr zur Geschichte des Hauses und/oder seiner Besitzer wissen sollten, denn dann können wir den dürftigen Eintrag in unserer Archivdatenbank entsprechend ergänzen …
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-36311)
Wenn man Hüttenspitze und Lanserkopf peilt kommt man in etwa ins nördliche Igls. Ich tippe auf Gesetzbichl nr. 6. Damit gehören die Kamine und der Dachreiter vom tiefer gelegrnen Haus im Hintergrund zur Villa Iglerstraße 40.
Ein Jahr später: Die Adresse stimmt, und sogar eine recht prominente. Es ist das Haus, in welchem einmal ein Teil der Flugsicherung untergebracht war. Auf der Wiese südlich steht seit Langem das Funkfeuer „INN“, welches eine am Weg einer Nord-Süd Luftstraße liegende Funkmarke für die Piloten bedeutet. Als das Radar noch nicht so genau und weitreichend wie heute war, mußten die Piloten auf dem Weg nach Rom das Überfliegen dieses Senders melden, Natürlich sagten sie nicht „Gsetzbeikelweg six“.
Die Stange rechts im Bild sieht aus wie ein Fahnenmast. Ein erster Anfall einer überbordenden Phantasie ließ mich eine frühe Version des Sendemastes hineininterpretieren. Wenn es aber aussieht wie ein Fahnenmast, liebe Phantasie, dann ist es auch einer.