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Tirol Modern – Ohne Flughafen?

Tirol Modern – ohne Flughafen?

Heuer feiert der Flughafen Innsbruck sein 100-jähriges Bestehen. Hinter ihm liegt eine bewegte Geschichte – von den ersten Anfängen in der Reichenau bis hin zum heutigen Standort in der Höttinger Au, wo er mittlerweile passagierzahlenmäßig der drittgrößte Flughafen Österreichs ist.

Doch der Weg dorthin war nicht immer unumstritten, auch Kritik gehörte zur Geschichte des Flughafens. Ein interessantes Zeugnis davon findet sich in unseren Beständen: eine Seite aus der Wahlwerbungszeitschrift „Tirol modern“ der SPÖ zur Tiroler Landtagswahl am 4. Oktober 1970. Unter der markanten Überschrift „Stopp“ wurde der Flughafen damals als „große Fehlinvestition“ bezeichnet. Die Kritik: zu wenige Flüge, zu wenige Passagiere. Statt eines internationalen Flughafens wurde vorgeschlagen, den Standort zu einem Sportflugplatz umzuwandeln und den knappen Baugrund für Wohnungen zu verwenden.

Heute steht der Flughafen Innsbruck wirtschaftlich stabil da, wie aber ist die politische Stimmungslage? Mittlerweile herrscht weitgehender Konsens, nahezu alle Parteien bekennen sich zum Standort und seiner Bedeutung für die Region.

Ob das aber auch in Zukunft so bleibt? Nun ja, wie heißt es so treffend:
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ In diesem Sinne blicken wir dankbar zurück und gespannt nach vorne.
Herzlichen Glückwunsch, Flughafen Innsbruck, zu 100 Jahren bewegter Geschichte!

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Fl-649)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Soll man das überhaupt kommentieren?

    „Meist steht die Landepiste völlig leer“….gemeint ist wahrscheinlich die Abstellfläche. Die Landebahn steht auch auf Riesenflughäfen die meiste Zeit völlig leer, und wenn nicht, befindet sich genau ein einzelnes Flugzeug drauf, sonst gibts grässliche Kollisionen.

    Im übrigen bekämpft das Flugblatt die geplanten Investitionen (das Anflugverfahren) mit genau jenen Argumenten, nämlich die Nichtanfliegbarkeit bei Schlechtwetter, die die Investitionen eben gerade als berechtigt erscheinen lassen.

    Die alte Mottenkiste, der Flughafen sei wegen des Unfalls am Glungezer zum Stillstand gekommen, was überhaupt nicht stimmt, es war wegen der fehlenden Anflughilfen, ist rührendes Unwissen. Und die Eagle war eine Linienfluggesellschaft und kein Charterflieger. Schützenhilfe zu den Schließungsforderungen bot auf das untertänigste die AUA, die als damals rot glühend sozialistische Fluglinie brav SPÖ freundliche „Expertisen“ von Chefpiloten abzugeben hatte (Innsbruck kann trotz Anflugverfahren nie angeflogen werden. Jets können in Innsbruck niemals landen. Usw.)

    Kritischer als es das Schlechtwetter je gewesen ist, sind die unseligen Effizienzspielchen der Lufthansa, zu der leider auch die AUA gehört, und damit die Planer der regionalen Linienflüge. Eine AUA, welche der voll funktionierenden Tyrolean zuerst die Wartungstechnik genommen und dann die Tyrolean mit Schwung an die Wand gefahren hat.

    Und jetzt hoffen wir, dass uns der Flughafen erhalten bleibt, das ist nämlich eine echte Verkehrseinrichtung wie auch ein Bahnhof. Auch in Notfällen.

    Und warum red ich überhaupt davon? 🙂

  2. Zieht man die Flüge der Schienbeinbomber während der Wintersaison ab, bleibt nicht mehr viel übrig, nur mehr ein Lederhosenflugplatz von TUI‘s und Idealtours‘s Gnaden…schmal, schmal für die „Weltstadt Innsbruck“ !

  3. Angesichts des weiterhin steigenden Feinstaubs, der CO2 Belastung und was dergleich alles immer zu Sprache kommt, wenn man es ernst meint mit den sogenannten Klimazielen, gibt es eigentlich nur eine Konsequenz: Schließen.
    Und weiter, angesichts der täglich über das Zentrum der Stadt, auf ca. 800 Fuß dahindonnernden Stahlvögel, eigentlich ein sicherheitstechnischer Wahnwitz, weil alle immer von Sicheheit reden. Hoffentlich gibts da nie, nie, nie, nur die kleinste Havarie, sonst brennt die ganze Stadt.
    So, das muß einmal gesagt sein.

    1. Sehe ich auch so und gilt für alle österreichischen Flughäfen außer für den Wiener, der aber auch keinesfalls weiter ausgebaut werden sollte. – Es gibt schon sehr sinnvolle Ideen zur Nachnutzung des Flughafengeländes. Auch könnte Innsbruck dann endlich jenseits der 100 m in die Höhe bauen – Hochhäuser können als Plusenergiegebäude gestaltet werden und Flächenverdichtung verhindert Verkehr, bevor er überhaupt entsteht, bzw. verlagert ihn effizient in die Vertikale. So werden wir wirklich zur 15-Minuten-Stadt und sind gut vorbereitet auf einen künftigen Großraum Innsbruck mit einer halben Million Einwohner:innen bzw. langfristig noch mehr.
      Es geht zwar schon langsam in die richtige Richtung, vor allem wenn es gelingt, die Fluganbindung an Frankfurt auf Dauer zu verhindern und die wirklich unnötigen Inlandsflüge v.a. nach Wien zu streichen, aber damit das klimaschützende Flughafensterben wirklich Fahrt aufnimmt, brauchen wir zunächst einige wichtige Fragmente des europäischen Hochgeschwindigkeitsschienennetzes – auch das geht aber mittlerweile in die richtige Richtung, neue grenzüberschreitende Hochgeschwindigkeitsverbindungen etwa von Italien über Österreich nach Deutschland oder ein neues europaweites Nachtzugnetz sind in Planung oder stehen schon vor der Umsetzung, und Innsbruck kommt in allen Netzplanungen vor.
      Ich bin zuversichtlich, dass Kranebitten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts oder vielleicht sogar schon ein bisschen früher eine ruhige Wohngegend wird.

  4. Natürlich tun sich Welten auf, keine Frage, aber ich glaube, daß das Klimaproblem nur mit visionären Ideen, wie Herr Schneiderbauer sie darstellt, lösbar ist, wenn überhaupt. Und die muß man anpacken. Alles andere ist sinnlos und bringt uns keine Verbesserung, schon gar keine „Wende“.
    Im übrigen sind diese ganzen klimatischen Probleme ja nicht neu, die Geowissenschaftler haben uns schon vor gut 50 Jahren darauf hingewiesen…

    1. Herr Thomas J. – ich hatte gehofft, dass mit den letzten Einträgen der Herren Hirsch und Schneiderbauer Ruhe einkehrt. Nein – da kommen Sie wieder! Wir sind hier nicht bei den TT- oder Kronenleserbriefen oder bei einer ORF Debatte – dieser Blog läuft anders!

      1. Ganz richtig Herr Roilo! Der Beitrag wollte nichts anderes, als in der Tradition des Stadtarchivs eine Episode aus der Zeit vor einem halben Jahrhundert darstellen. Ich hab eh mit dem Satz „soll ich das überhaupt kommentieren?“ begonnen und mich mit dem Kommentar im Wesentlichen auf den Inhalt des damaligen Flugblatts bezogen, der ohnehin durch die Realität ad absurdum geführt worden ist.

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