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Talstation Patscherkofelbahn

Talstation Patscherkofelbahn

Die Antwort auf das Baustellenrätsel lautet: die Talstation der Patscherkofelbahn.

Bereits 1905 gab es Überlegungen für die Umsetzung einer Verbindung von Igls hinauf zum Kaiser Franz Josefhaus (das heutige Patscherkofelhaus). Jedoch wurden diese Pläne, wie auch die konkreteren Planungen aus dem Jahr 1912/1913 nie realisiert. Erst mit 1925 nahm die Durchführung wieder Fahrt auf, als man im Jänner grundsätzlich den Bau einer Bahn beschloss. In den folgenden zwei Jahren wurde sodann die Planung fortgesetzt, ehe man am 15. Mai 1927 den Spatenstich für den Bau setzte. Die Fotos unseres Rätsel fallen somit auf die Zeit zwischen 15. Mai 1927 (Spatenstich) und 28. Oktober 1927 (Firstfeier). Eröffnet wurde die Patscherkofelbahn offiziell am 6. Mai 1928, obwohl der Betrieb bereits seit 14. April aufgenommen wurde. Unser Titelbild stammt übrigens aus dem Eröffnungsjahr. Durch die Verlegung und einen Neubau der Talstation 2017 hat das nunmehr als „alte Talstation“ bezeichnete Gebäude seinen ursprünglichen Zweck verloren und wartet, meines derzeitigen Wissensstandes, noch auf eine anderweitige Nutzung.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24381-4)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Eine schöne Erinnerung! Wie oft sind wir diesen Weg links von der Talstation – von der Igler kommend – hinauf zur Heiligwasserwiese und dann hinüber nach Sistrans gewandert. Enttäuscht und traurig haben wir zu den Glücklichen in den Gondeln über uns geblickt, wir hatten entweder zuwenig Geld zum Fahren oder es warteten so viele Leute, dass gar keine Aussicht bestand, auf den Kofl zu kommen!

    Wenn wir einmal das Geld für eine Fahrt mit der Seilbahn beisammen hatten, dann hieß es: Heraus aus der Igler, auf dem Weg durch das Zentrum von Igls und die Straße hinauf zur Talstation möglichst viele Leute überholen und schauen, dass man eine Nummer ergattert. Dann hatte man eine Verschnaufpause, bis man endlich einmal dran kam.

    An solch einen Glückstag kam man dann ganz hinauf, man ging durch bzw. teilweise vor der Lawinengalerie hinüber nach Boscheben und fuhr die Issabfahrt hinunter nach Sistrans. Das hatte den Vorteil, dass wir bis nach Amras hinunter kamen und nicht nochmals Geld für die Igler brauchten.

    1. Danke wieder einmal für die Beschreibung der früheren Verhältnisse. Die ganzen Seilbahnen um Innsbruck waren absolut überlastet. Möchte nicht wissen, welche Szenen sich heute abspielen würden, hätte man immer noch die Transportkapazität der Anfangszeit. Unter diesem Gesichtspunkt ist zeitgeistiges Beschimpfen der Seilbahnbauer als blindwütige Technokraten völlig daneben.

      Um Kommentarzeilen zu sparen: Der Wald ist viel weiter entfernt als man vom Baustellentitelfoto annehmen konnte. Das hat mich dort auch einwenig gehemmt, an die Lösung zu glauben. Vielleicht hat man auch kräftig gerodet.

  2. Drei Dinge möchte ich noch ansprechen, die mir so nacheinander beim Betrachten dieses Bildes eingefallen sind:

    1 Die Wasserrinne links im Bild: Ich kann mich noch an etliche solcher Holzgestelle, auch oberhalb der Ellbögnerstraße erinnern – waren das Mühlen / Sägemühlen? Hat der Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/ein-wasserfall-im-winter/comment-page-1/#comment-1638 etwas damit zu tun?
    2 Wenn man den angesprochenen Weg bis zur Ellbögnerstraße hinaufging, sah man zwischen Weg und Wiese den Verlauf der ehemaligen Bobbahn – zumindest wurde uns erzählt, dass dies vor dem Krieg eine Bobbahn war – zu unserer Zeit war sie bereits verfallen. Eine Bobbahn in diesem Flachstück!!
    3 Es gab noch ein besonderes Bauwerk auf dieser Strecke: Die Unterführung der 110 KV Leitung unter die Seilbahn. Inzwischen wird das ja alles weg sein. Was für Märchen wurden uns darüber erzählt! Zum Beispiel: Das ist ein Bunker, in dem viel Munition gelagert ist. Diese könnte gerade in dem Augenblick explodieren, wenn wir drüberfahren! Was hatten wir für Angst und wie froh waren wir, wenn die Gondel endlich am Patscherkofelhang war und es steil aufwärts ging.

  3. Auch für mich waren es schöne Erlebnisse im Winter. Wenn die Schneelage bis ins Tal reichte, dann ging es nach der Schule am Nachmittag mit der Igler bis Igls, dann zu Fuß zur Talstation der Kofelbahn, dann mit der Bahn bis zur Mittelstation. Dann ging es zur Heiligwasserwiese, wo ich die Talfahrt startete. Durch Wald, Wiesen und Felder bis zum sogenannten Hexenkessel. Nur die Mutigsten und stabilsten Schifahrer trauten sich diesen Kessel zu „schiassen“, also in Schussfahrt ohne Sturz zu bezwingen. Vor allem die Kompression im Übergang auf den Weg, und mit dem mitgenommenen Schwung die Steigung hinauf nach Aldrans, war nicht zu verachten. Unter den Buben immer eine große Mutprobe. Mit einem gewissen Stolz kann ich behaupten, diesbezüglich ohne Probleme diese Stelle stets gemeistert zu haben. Dann ging es immer weiter hinab um schlussendlich über die sogenannte Glocknerwiese in Amras abzufahren und dann nach Hause zu spuren. Das Schöne daran war, dass die Schier die gesamte Strecke nicht einmal abgeschnallt werden mussten. Gabe es doch noch kaum Zäune oder sonstige Absperrungen oder Verbauten. Erst vor meiner Haustür in der Bocksiedlung stieg ich aus den Langriemenbindungen. Das waren noch herrliche Zeiten, die ich nicht missen möchte.

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