Stadt-Teilung
Sieglanger aus der Vogelperspektive. So weit so gut. Die Weingartnerstraße quasi als Lebensader. Aber dann schauen wir noch einmal hin. Die Siedlung aus den 1930er Jahren. Und westlich davon? Eine Barackensiedlung. Und westlich davon? Sechs große Häuser. Gibt es die noch?
Im Süden das Tierheim in seiner sehr frühen Bauphase. Die Autobahn muss man noch sehr genau suchen und wird doch nicht erfolgreich sein. Ebenso die Suche nach den zweiten Geleisen der Arlbergbahn. Ohne der verehrten LeserInnenschaft die weiteren Entdeckungen wegnehmen zu wollen, frage ich noch, ob der kleine Teich auf der Schotterbank natürlichen Ursprungs ist.
Und da könnte man noch über viel mehr nachdenken. Das Gefängnis zum Beispiel. Oder das nördliche Ufer und so. Doch nun endgültig: Ich freue mich auf Ihre Beobachtungen!
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-7278)
Ja – die sechs Häuser gibt es noch! Weingartnerstraße 141 – 150
Da gibts viele Teilungen. Inn, Eisenbahn, Bundesstraße, lokal seit Neustem das landwirtschaftliche Grundstück des Stolz Anwesens, welches rundum abgeriegelt wurde.
Persönliche Erinnerungen wachsen aus mehreren Orten.
Unterhalb der Bundesstraße, dort, wo ein Zufahrtsweg eine elegante Kurve zum Ende des Klosterangers macht, sieht man den Bichl, auf dem ich das erste mal auf Schiern gestanden bin. Es ist dies der westlichste „Wintersport Bichl“ der Stadt gewesen.
Weniger lustige Erinnerungen knüpfen sich an den Pulverturm, damals ein richtiges Munitionslager des Bundesheeres. Mit Adleraugen von uns herrlich unmilitärischen Präsenzdienern bewacht. Kälte, Langeweile, kaltes Essen, herumbrüllende Militärpolizei.
Was mir noch auffällt ist das Fehlen des Huterschen Betriebsgeländes. Dort ist noch das kleine Anwesen der Unteren Figge, gibts heute auch noch, aber vom Huter an die Wand gedrängt. Die „Obere Figge“ liegt darüber, außerhalb des Bildes, oben unter dem Völser Bichl, einst ein echter Berg für die Autos und Motorräder.
Beim Tierheim geballtes Auftreten der Ölscheichs in Form von beidseitigen Tankstellen. Shell und Esso, Oder Mobil? Irgendwas Rotes.
Die kleine, jetzt völlig zugewachsene Allee, zwischen Tierheim und Schloss, scheint am Foto noch in recht gutem, sogar befahrbarem Zustand zu sein.
Richtig abgelegen erscheint mir der Klosteranger, auch heute noch eine stille Sackgasse. Nur die schifahrenden Kinder am Bichl wirds nimmer geben.
Sachlich spröde sei noch bemerkt: Die Baracken haben noch lange Bestand gehabt und sind erst in den 60ern langsam eine um die andere verschwunden. Die südlichen waren zuerst weg.
Den Inntümpel halte ich für eine Wunde der Schottergewinnung an dieser Stelle, es führte sogar eine richtige Straße hinunter zum Inn. Jetzt alles A12 neben Mauer und trostlos kanalisiertem Inn.