Spiel – Satz – Sieg
Von vornehmen Gästen aus dem Ausland wurde Tennis, damals noch als Lawn-Tennis bezeichnet, im ausgehenden 19. Jahrhundert in die noblen Sommerfrische-Orte ins historische Tirol gebracht. Vor allem die mondänen Orte südlich des Brenners wie Meran, Gries bei Bozen und Toblach verfügten bald über Tennisplätze in den gehobenen Hotels. Tennis war ein Sport für Männer und Frauen gehobener Kreise und interessanterweise auch speziell für das Militär. Die feinen Damen und Herren blieben dabei aber unter sich. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der weiße Sport zunehmend auch für weitere Kreise der Bevölkerung zugänglich.
Der wohl erste Lawn-Tennis Platz Nordtirols dürfte sich auf dem Gelände der Kaiserjäger am Bergisel befunden haben. Vermutlich ist dieser um 1903 entstanden.
Ab dem 27. Juni 1904 fand – wohl am Bergisel – das 1. Lokale Lawn-Tennis-Turnier statt. Wenn man der Zeitung glauben darf, dann war dieses Sportereignis das Stadtgespräch in Innsbruck. Wohl auch deswegen, weil Frauen in einer Sportart als Athletinnen auftraten. Das war zu dieser Zeit in einem Wettkampf bei kaum einer anderen Sportart möglich.
Übrigens: Frl. Hilda Haas gewann das Spiel gegen ihre Gegnerin Frl. Helene von Stadler knapp mit 6:4 und 6:4.