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Sie Kennen Sich In Der Innenstadt Aus?

Sie kennen sich in der Innenstadt aus?

Wir kennen und lieben die schönen und die alten Häuser der Innsbrucker Alt- und Innenstadt. Erker mit zahlreichen Fenstern, das obligatorische Mariahilfbild – hier etwas nazarenisch interpretiert – und die Geschäfte zu ebener Erde. So weit so gut.

Die Zahl der Eckhäuser ist dann aber doch nicht so groß. Der Eingang in die Seilergasse ist so ein Gebäude. Das wurde dann im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach etwas nüchterner wieder aufgebaut. Aber dort befinden wir uns nicht. Auf den Firmenschildern der Firma Ladstädter steht laut und deutlich Burggraben 4. Das ist aber heute ein Haus in einer geschlossenen Verbauung. Wie geht sich das aus?

Einen Blick wert sind auch die beiden Laternen.

Wenn Sie versuchen das Rätsel ohne Google zu lösen, dann bleibt Ihnen wohl nur ein Spaziergang vor Ort. Die Lösung ist irgendwie kurios. Sie werden dort auch ein Geschäft wiedererkennen…

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sommer 4-201)

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
  1. Es handelt sich um das alte Schullernhaus. Dieses Haus war der Vorgängerbau des heutigen Gebäudes. Laut den Zeitungsarchiven wurde das Haus in den Jahren 1910/11 neugebaut.

  2. Die Innsbrucker Nachrichten vom 1. Feber 1911 berichten in einer ausführlichen Reportage über das Haus:

    „Vom Neubau des alten Schullern-
    hauses am Burggraben.
    Mit Recht ist der Neubau am Burggraben,
    den GR. Hörtnagl an Stelle des alten Schul-
    lernhauses von der hiesigen Baufirma Huter
    u. Söhne aufführen ließ, als bisher schönstes,
    sehr nachahmenswertes Beispiel für eine durch­-
    aus gelungene Lösung der schwierigen Frage,
    wie sich die berechtigten Interessen des Hei-
    matschutzes mit den Anforderungen moderner
    Zweckmäßigkeit und Bequemlichkeit am besten
    vereinen lassen, wiederholt schon bezeichnet wor­-
    den. Über das Äußere des neuen Gebäudes
    dessen Fassade dank der geschickten Wiederver­-
    wendung der charakteristischesten, nur wenig
    modernisierten Stilelemente des früheren Fassa-
    denschmuckes und dank des gerade an der
    richtigen Stelle eingeballten Erkers nicht nur
    die Erinnerung an das alte Schullernhaus Pietät-
    voll wahrt, sondern sich auch dem Straßen-
    bilde prächtig einfügt, herrscht nur eine Stimme
    des Lobes. Besonders der reizend erdachte Tor­-
    bogen mit dem malerischen, kleinen, steinernen
    Brunnen ist eine so glückliche Idee, daß sie
    unseren Architekten, soferne ihnen an künstleri-
    schem, jede Fassade so angenehm belebenden
    Schmucke gelegen ist, für künftige, ähnliche Bau-
    ten nicht genug zur Darnachachtung empfohlen
    werden kann. Und sehr erfreulich ist es auch,
    -daß dieser schöne, einheitliche Gesamteindruck
    durch die neuen Geschäftsläden, die das ganze
    Erdgeschloß des Hauses einnehmen, durchaus
    nicht gestört ist, obwohl es sich hier natürlich
    in erster Linie darum handeln mußte dem
    neuzeitlichen Geschäftsleben und dessen gestei-
    gerten Bedürfnissen jeder Art Rechnung zu tra-
    gen. Wie schwer sich oft dieser Hauptzweck mit
    den wünschenswerten ästhetischen Rücksichten ver­
    einen läßt, dafür fehlt es in keiner modernen
    Stadt— auch in Innsbruck nicht— an war-
    -nenden Beispielen. Hier aber ist auch diese
    Gefahr glücklich vermieden worden.
    Während also das Äußere des neuen Hauses
    in jeder Hinsicht mustergültig genannt werden
    darf, ist aber auch seine innere Ausstattung
    bis ins kleinste Detail vorbildlich. Im Innern
    des Hauses waren der Berücksichtigung aller
    modernen und modernsten Bedürfnisse nicht nur
    keine Schranken gesetzt, sondern sie war hier
    überhaupt der natürliche Hauptzweck. Ohne auf
    genauere Schilderung der Innenausstattung ein­
    gehen zu wollen können wir es uns doch nicht
    versagen, wenigstens der Einrichtung und Ein­-
    teilung der erwähnten Geschäftsräume einige
    Worte zu widmen, und zwar deswegen, weil
    daraus hervorgeht, .daß auch die Innsbrucker
    Geschäftswelt der jetzigen, der Landeshauptstadt
    Wohl würdigen, besseren Geschmacksrichtung und
    den modernen Errungenschaften eines rationel­-
    len Geschäftsbetriebes immer größeres Ver­
    ständnis entgegenbringt.“

  3. So weit man es auf diesem Foto erkennen kann, könnte das Marienbild der „Sixtinischen Madonna“ von Raffael ähneln, eines der populärsten Gemälde der italienischen Renaissance. Das Gemälde wird seit 1754 in Dresden aufbewahrt.

  4. Da ich nicht nach Innsbruck komme, habe ich halt doch googeln müssen! Interessant vielleicht: Während die Oberleitungsabspannung der Straßenbahn sich fast noch an der gleichen Stelle befindet, ist das Bild gewandert!

    Der Uhren-Ladstädter ist noch immer da (ein bisserl weiter nach rechts gerückt) – zumindest nach dem derzeitigen Googlebild:
    https://earth.google.com/web/@47.26725774,11.39434257,579.47644043a,0d,59.71039827y,161.00229367h,96.43322482t,0r/data=IhoKFnY5WllsTmxMSmVyVHZlbF9SXzRYR2cQAg?utm_source=earth7&utm_campaign=vine&hl=de

  5. Interessant ist auch die kleine rechteckige Gedenktafel unter dem Marienbild. Diese Plakette wurde am neugebauten Haus wieder angebracht. Um zu schauen, was auf der Tafel geschrieben steht, muss man wirklich einen Spaziergang an Ort und Stelle machen.

          1. Ja, ab und zu verschwinden leider die Links beim Posten, weiß auch nicht warum. Das Foto ist auf Wikipedia.

          2. Interessant: Zweimal habe ich heute diesen Wikipedia-Link als Kommentar eingestellt – beide Kommentare sind nicht erschienen!! Zensur??

    1. Ja, das stimmt wirklich! Sind also „Doppel-Guggelen“ – man sieht es an den Scharnieren. Die herabhängenden „Haggel“ habe auch eine Doppelfunktion: Zum Abspreizen des ganzen Flügels und zum Ausspreizen des „Guggeles“

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