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Sherlock Holmes Ermittelt In Innsbruck

Sherlock Holmes ermittelt in Innsbruck

Dass „Sherlok Holmes“ auch in Innsbruck ermittelte, dürfte selbst für unsere in der Innsbrucker Geschichte bestens bewanderten Leser etwas Neues sein, doch ist die Quellenlage eindeutig. Um etwaige Verwirrungen zu vermeiden, muss man natürlich anmerken, dass in diesem Fall nicht der fiktive Charakter von Arthur Conan Doyle gemeint ist, der so weit uns bekannt in keinem seiner Abenteuer nach Innsbruck verschlagen wurde, sondern die Innsbrucker Firma „Detektive Sherlok Holmes – Auskunftei und Internationales Detektiv- und Inkasso-Privatbüro“. Gegründet im Jahr 1923 von Josef Patreider bot das Unternehmen „Auskünfte, Ermittlungen, Beobachtungen und Inkasso im In- und Auslande“ an. Das Detektivbüro war bis 1928 in der Anichstraße 3 und später auch in der Erlerstraße und der Salurnerstarße zu finden.

Der in unsere Sammlung befindliche Brief aus dem Jahr 1927, der am Beginn dieses Beitrages zu sehen ist, belegt die in den Anzeigen in Adressbüchern und Zeitungen angedeuteten Internationalität des Unternehmens. Im vorliegenden Mysterium beauftrage der Weingroßhändler Josef Zimmermann die Detektive von „Sherlok Holmes“ mit Nachforschungen zu Frau Schönholzer und deren Sohn, die wie dem Brief zu entnehmen Schweizer Staatsbürger waren und sich auch dort aufhielten. Der Grund der Überwachung der beiden geht aber leider nicht aus dem Geschriebenen hervor und so kann man nur mutmaßen, welche zweifellos spannende Geschichte sich dahinter verbirgt.

Die Auskunftei in Innsbruck bestand noch bis ins Jahr 1931. Das jähe Ende von „Sherlok Homes“ ist ein Rätsel für sich, denn das Gewerbeamt entzog Herrn Patreider im selben Jahr die Lizenz, warum ist leider nicht überliefert.

Anzeige im Adressbuch 1924 und in den Innsbrucker Nachrichten vom 16.07.1924.

Eine Anmerkung noch: Bevor sich kundige Leser über die inkonsistente Schreibweise von Sherlock bzw. Sherlok beschweren, sei hier noch erwähnt, dass im Briefkopf der Firma selbst die falsche Schreibweise ohne C verwendet wurde. In diversen Werbungen in den Innsbrucker Nachrichten, eine auch hier zu sehen, scheinen aber Redakteure den Fehler bemerkt und ihn eigenständig korrigiert zu haben.

Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; SammelA-14.

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