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„Sei Glücklich Und Vergiss Mich Nie, Nie, Nie!“

„Sei glücklich und vergiss mich nie, nie, nie!“

Aufgrund eines Nachlasses welcher uns übergeben wurde, stießen wir beim Durchsehen der vielen Dokumente auf die folgende Geschichte. Diese tragische Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen konnten wir durch einige Fotos und Briefe rekonstruieren.

Wanda Rumler mit 21 Jahren (1911)

Wanda Rumler wurde am 10. Mai 1890 in Jaroslau, zur damaligen Zeit in Galizien, geboren. Ihr Vater Gottfried Rumler war k.u.k Offizier und auch deshalb war die Familie viel unterwegs. Schon bald strebte die junge Wanda, benannt nach einer polnischen Prinzessin, eine Lehrerinnenausbildung an und besuchte deshalb die Lehrerbildungsanstalt Wien-Döbling.

Wanda war hübsch und gebildet und galt wohl als eine ausgezeichnete Partie. So verwundert es nicht, dass sie auch einem gewissen August Madera den Kopf verdrehte. Dieser war Soldat und wurde 1886 in Böhmen geboren. Aus einem Brief ist uns überliefert, dass er 1914 eingezogen wurde und wahrscheinlich im heutigen Polen stationiert wurde.

August oder Gustav Madera mit 24 Jahren (1910)

Neben den Fotos sind zwei Briefe, beide aus dem Jahr 1914, erhalten. In einem von diesen verabschiedet sich Gustav sehr emotional von seiner geliebten „Wandowski“ und ahnt bereits, dass es kein Wiedersehen geben wird.

Im zweiten Brief wendet sich ein gewisser Richard Steinböck an Wanda und überbringt ihr die traurige Nachricht des Todes ihres Bräutigams. Dieser war am 26. Oktober 1914 in Przeworsk im heutigen Polen an Cholera verstorben. Interessant ist hier, dass sie diese endgültige Nachricht erst zwei Monate später, zu Neujahr 1915, erhält. Auch wenn sie schon Böses geahnt haben muss, wie durch den Brief ersichtlich wird.

Diese Geschichte, die sich zu Kriegszeiten immer noch wiederholen kann, ist sicherlich kein Einzelschicksal, berührt aber durch Bilder und Briefe noch mehr als 100 Jahre später.

Die Marke Gustavs, welche Wanda nach seinem Tod erhielt

Stadtarchiv Innsbruck, Nachlass Dr. Franz Pirchner Fotos (06.89.02)

Katharina Wehl / Carla Warbanoff

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