Die abenteuerliche Reise des Ritters Theuerdank nach Burgund. Teil 12
Kaiser Maximilian I. träumte Zeit seines Lebens von einem Kreuzzug gegen die Osmanen, jedoch kam ein solcher Feldzug zu seinem Leidwesen nie zustande: Es fehlten die finanziellen Mittel und die Verbündeten. Im „Abenteuerroman“ Theuerdank ließ Maximilian I. aber seinen Traum wahr werden: Im 113. Kapitel beruft Prinzessin Ehrenreich eine Ratsversammlung ein, zu der sie auch Theuerdanks Begleiter Ehrenhold einlädt. Bei dem Treffen erzählt sie von den vielen Gefahren und Abenteuern in die Theuerdank wegen der boshaften Hauptleute geraten war. Doch diese Taten dienten ihrer Meinung nach nur der „Weltenehre“. Doch ein Ritter müsse auch als Schutzherr des christlichen Glaubens auftreten und müsse die Feinde der christlichen Lehre bekämpfen. Deshalb solle Theuerdank einen Feldzug gegen die „Ungläubigen“ anführen und die Ehe würde erst nach seiner Rückkehr vollzogen werden. Den Ratsherren gefällt die Idee der Prinzessin, die daraufhin Ehrenhold zu Theuerdank schickt, um ihm ihren Beschluss mitzuteilen.
Im 115. Kapitel erscheint Theuerdank ein Engel, der ihm mehrere Ratschläge gibt: Er solle Gott lieben, ehren und die 10 Gebote befolgen. Er solle aber auch die Hoffärtigkeit meiden und sich jederzeit als treu und verlässlich erweisen. Der Engel berichtet dem jungen Ritter von der Entscheidung Ehrenreichs, Theuerdank als Anführer eines christlichen Heeres auf einen Feldzug zu schicken.
Die Abbildung dieses Artikels zeigt einen Holzschnitt von Leonhard Beck, der das 116. Kapitel einleitet. In diesem Kapitel empfängt Prinzessin Ehrenreich ihren zukünftigen Gemahl. Sie teilt ihm mit, dass die Ehe erst vollzogen wird, wenn Theuerdank vom Kreuzzug zurückgekehrt ist. Der tapfere Ritter berichtet ihr daraufhin nochmals von all den Strapazen, die er auf der Brautfahrt nach Burgund zu erleiden hatte, dann erklärt er sich aber bereit einen Feldzug gegen die „Ungläubigen“ anzuführen. Daraufhin küsst Ehrenreich ihn und ein Priester gibt die beiden „ehelich zusammen“.
(Stadtarchiv Innsbruck, AD-204)