Schwimmunterricht am Hungerburgsee
Der Seehof und der einstmals dazugehörige See auf der Hungerburg wird den meisten oder zumindest vielen Innsbrucker*innen ein Begriff sein. Als zugezogene Innsbruckerin bin ich bei meiner Recherche nun zum ersten Mal auf den Seehof gestoßen.
Ausgehend von den Beiträgen Hungerburgsee, Zu Gast im Seehof und Eine nasse Abkühlung wollte ich herausfinden, welches Schicksal den Hungerburgsee und das Gasthaus „Hungerburgseehof“ nach dem ersten Weltkrieg ereilte.
Nachdem die Anlage als Kurort aufgegeben wurde, übernahmen sie die „Sozialdemokratischen Kinderfreunde“ und gestalteten den Hungerburgseehof zu einem Erholungsheim um. Für viele Kinder wurde der See mit Aussichtsturm zu einem Sinnbild für Ferien und Badespaß. Auch der Schwimmunterricht kam nicht zu kurz.
Einen einschneidenden Moment stellte das Jahr 1934 dar, als die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ verboten wurde und wenige Jahre später die „Hitler-Jugend“ in den Seehof einzog.
Im Jahr 1951 wurde der Seehof an die Arbeiterkammer Tirol verkauft und kurz darauf zu einem Schulungsheim umgebaut.
Das AK Bildungshaus Seehof wurde seither mehrmals renoviert und adaptiert. Vom See ist heute leider nur mehr die Grube zu erkennen, die heute als Grünfläche dient.
Schade eigentlich, aber für ein Sonnenbad lohnt sich der Ausflug.
Titelbild: Blick vom Gramartweg auf das AK-Bildungsheim Seehof gegen Norden, im Hintergrund der Aussichtsturm – Jahr 1999 (Ph-G-24680).
Text: Martina Pomaro
So sieht der Seehof heute aus:
https://ak-seehof.com/
Zum Einleitungssatz dieses Artikels, der lautet „Der Seehof und der einstmals dazugehörige See auf der Hungerburg wird den meisten oder zumindest vielen Innsbrucker*innen ein Begriff sein. Als zugezogene Innsbruckerin bin ich bei meiner Recherche nun zum ersten Mal auf den Seehof gestoßen.“ möchte ich folgendes sagen: ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Nicht viele wissen, dass dort mal dieser Teich war war, ebenso wie fast niemand weiß, dass es nicht weit entfernt davon ebenfalls auf der Hungerburg einen anderen Teich gibt, in dem man auch heute noch an heißen Sommertagen schwimmen gehen kann. Ich habe vom „Hungerburgsee“ erstmals im Amtsblatt „Innsbruck aktuell“, dem Vorläufer der „Innsbruck informiert“ gelesen.
Außerdem möchte ich, wie immer bei solchen Gelegenheiten, betonen, dass es in Innsbruck keine „Zugezogenen“ gibt. Alle Innsbrucker:innen oder ihre Vorfahr:innen sind irgendwann mal „zugezogen“. Laut Statistik Austria lebten am 1. Jänner dieses Jahres Menschen mit Wurzeln in 150 verschiedenen Nationen in Innsbruck. Wir sind und bleiben eine bunte und diverse Stadt, und jede Person, die in Innsbruck einen Hauptwohnsitz anmeldet, ist ab diesem Tag ein:e Innsbrucker:in.
Mir stellt sich ja jedes Mal die Frage, was eigentlich dagegen spräche, das einfach wieder mit Wasser vollaufen zu lassen. Da ist ja sonst nix.
Das mit dem „einfach wieder mit Wasser vollaufen lassen“ wird schwierig werden, da der Seehof gerade wieder einmal erweitert wird und sich der neue Trakt über den westlichen Teil des ehemaligen Sees erhebt …
Ja, schon wieder eine Erinnerung an eine Erzählung meiner Mutter“
„Doch, doch, da war scho amal a See! Aber des Wasser isch allweil wieder im Untergrund verschwundn. Versickert halt! Dee ham den Bodn nit richtig abdichtet ghabt – und na hams’n frisch trocknglegt – kimmt ja billiger!“
Wie immer ohne Gewähr!