Schuld und Sühne

Eigentlich hätte sich dieses sympathische Gerät’l ja gut für das „Archivding der Woche“ geeignet. Da ich aber leider gesündigt und meinen montäglichen Innsbruck erinnert-Beitrag vergessen habe, und nur durch den abendlichen Fenstertags-Einsatz unseres Archivleiters eine Katastrophe mittlerer Größenordnung verhindert werden konnte, ist es wohl Zeit schwere Geschütze in Form von Daumenschrauben aufzufahren. Laut Mitteilung von Dr. Franz (?) Koepf, der dieses Objekt an das Archiv übergeben hat, stammt diese Daumenschraube vom Gericht Sonnenburg, wo einer seiner Vorfahren Richter war. Der Zeitraum ist mit ca. 1750 angegeben. Falls Sie also Stadtarchivar*innen mit blutig-blauen Daumen sehen, wissen Sie also was los ist. Nach const(itutio) crim(inalis) Theres(iana) pag. 111 No. 5 der Instruction zur peinlichen Gerichtsordnung ist das aber „eh nur“ der erste Torturgrad, also alles halb so schlimm.

(Stadtarchiv Innsbruck, Re-71). PS: Ich entschuldige mich für diese schreckliche Fotografie. Vom Fotografen gut gemeint, da man die Archiv-Signatur auf der Unterseite des Objekts gut erkennen kann, aber zu Anschauungszwecken ungeeignet. Ich werde eine anständige Aufnahme nachholen und in diesen Beitrag einbringen, sobald sich meine und die Wege der Daumenschraube wieder kreuzen – sprich vor dem Anlegen des Geräts, wenn ich noch Daumen habe, um die Kamera zu bedienen…)