Scheues Pferd
Einen kuriosen Artikel haben wir in der Tageszeitung „Neue Tiroler Stimmen“ aus dem Jahr 1900 gefunden. Dort lesen wir am Montag den 17. Dezember, wie ein scheues Pferd für Unruhe im Bahnhofsgebiet sorgte:
„Gestern um 1 Uhr nachmittags fuhr ein Kutscher aus Amras mit einem Brückenwagen durch den Bahnviadukt in der Museumstraße gegen die Stadt, als gerade ein Eisenbahnzug die Brücke passierte. Dadurch scheute das Pferd und raste durch die Bahnstraße bis in die Bahnhofausgangshalle, wo es vor der Eingangstür in die Restaurationsküche niederfiel und festgebunden werden konnte. Beschädigt wurde hiebei glücklicherweise niemand.“
Unser Titelbild zeigt das Bahnhofsgelände um 1910. Somit kann man sich ein ungefähres Bild machen, wie sich die beschriebenen Vorgänge abgespielt haben.
Autor: Elias Steger
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-26599)
Sehr interessanter Beitrag, wobei sich das Bild auf Grund gewisser Details sogar noch etwas früher datieren lässt:
Zumal der 1906 eingeweihte Vereinigungsbrunnen noch fehlt, stammt das Bild sicherlich aus der Zeit vor 1906.
Zum Vereinigungsbrunnen gab es bereits den einen oder anderen Beitrag, u.a:
https://innsbruck-erinnert.at/einweihungsfeier-vereinigungsbrunnen/
Ganz hinten blinzelt das Dach des Landes-Lagerhauses hervor.
Lieber Elias,
Danke für den interessanten Beitrag und Dein Praktikum bei uns.
Alles Gute,
Lukas
Wie, im Gegensatz zu heute, fühlte man/frau sich damals „Willkommen-geheißen“ Im „Herz der Alpen“.Ein durchgehendes Pferd war eine Zeitungsmeldung wert. Heute: Stress wie auf den meisten Bahnhohsplätzen überall. Danke für dieses Bild der Ruhe und Harmonie!
Man soll ja Tiere nicht vermenschlichen, aber ich muß schmunzeln beim Gedanken, welche Einlage das scheuende Pferd seinen Fiakerkollegen geliefert haben muß…zum Wiehern.
Heutzutage ist ein Bahnhofsplatz der Ort der Stadt von dem jeder weg will, entweder weiter in die Stadt oder zum Zug. Stehen bleibt da keiner lange. Auch die dem Bahnhof gegenüberliegenden Hotels, vom Arlberger Hof bis zum Tyrol, sind verschwunden. Schnell, schnell, schnell. Aber nicht rennen, sonst fühlt sich der Busfahrer gejagt und fährt vor der Nase davon.
Dabei kann man so schön relaxen, wenn man den nächsten Bus erst einmal sausen läßt und bei einem kleinen Bier auf der Terrasse des Bahnhofrestaurants dem Getümmel und der gleichzeitigen Präsentation von Gottes reichhaltigem Tiergarten in aller Gemütsruhe zuschaut.