Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XVIII
Heute schauen wir uns einmal nicht eine technische Besonderheit an – davon gibt es noch sehr viele -, sondern ein stattliches Haus. Hinter einem Zaun mit Stacheldraht sehen wir ein stattliches Haus. Mehrstöckig. Für das alte Innsbruck ist es ein recht großes Haus außerhalb der Blockverbauung der Innenstadt. Hier haben wohl mehrere Parteien gewohnt.
Die Wohnung im Erdgeschoss hat natürlich keinen Balkon, sondern direkten Zugang zum Garten. Im ersten und zweiten Obergeschoss gibt es einen Balkon. Es ist aber fraglich, ob es früher statthaft war, den Balkon auch praktisch zu nutzen. Also, um am Abend ein, zwei… Bier zu trinken, im Sommer den langen Abend ausklingen zu lassen, mit Freunden Karten zu spielen oder das Leben als solches zu besprechen. In allen Fällen wacht man am nächsten späten Vormittag recht müde auf. Wohl aufgrund der vielen Frischluft.
Wie groß der Garten wirklich ist, ist anhand dieser Aufnahme schwer zu sagen, aber es handelt sich wohl um einen ordentlich großen Garten, in dem wohl auch Gemüse für den Hausgebrauch angebaut wird.
Es bleibt aber noch zu klären, wo wir uns befinden. Und wie schaut es heute dort aus?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)
Sehr spannend! Vermutlich steht das Haus nicht mehr bzw. hat sich wesentlich verändert. Ich habe zwar überhaupt keinen Anhaltspunkt, aber vom Stil her würde ich das Haus in meiner „mental map“ in Wilten verorten, bspw. in der Templstraße/östl. Franz-Fischer-Str.; Hötting und Pradl schließe ich schon alleine deshalb aus, weil es für diese Stadtteile extrem findige Experten gibt, die sich längst gemeldet hätten… Herr Hirsch – keine Idee?
Nein, leider keine Idee, obwohl ich jeden Tag eine Zeit mit diesem vertrackten Haus verbrate. Wilten wäre kein schlechter Tipp. Anfangs habe ich an ein Haus im schrägen Teil der Schöpfstraße gedacht, in der Nähe vom Arbeitsamt, das hat so einen kleinen Privatwald, Aber ehe man das völlig andere Haus vergleicht, scheitert die Suche schon am komplett anders gestalteten Zaun.
Man kann sich nicht einmal auf die Wahrscheinlichkeit verlassen, daß man Balkone gerne an die Südseite baut. Andererseits impliziert das völlige Fehlen von Bergen eine Ansicht von Westen (Balkon südseitig), wobei es mein Bauchgefühl „Blick Richtung Unterland“ bestätigen würde, oder Osten. Auch wenn man das Foto wieder einmal spiegelt, wird nichts vertrauter.
Jedenfalls Innsbrucker Flachland ohne Nordkette oder Patscherkofel etc. im Hintergrund. Für den Saggen erscheint es mir zu ärmlich. Auch am Sonnenstraßenplateau, wo es einige Mehrparteienvillen gibt, paßt nichts oder ich hab’s übersehen. Die Anton Rauchstraße hat zwar einen flachen Teil, aber andere Häuser. Und so gehts durch die ganze Stadt. Und richtig: Wenn Herr Roilo schweigt, ist es garantiert nicht Pradl, ebenso schließe ich Hötting wegen der Absenz von Herrn Heis aus.
Ich habe die Befürchtung, das Bild gehört zur Serie „Noch schnell vor dem Umbau/ABriß fotografieren“.
Ja, ich schaue auch immer wieder auf dieses Haus und möchte jetzt doch ziemlich sicher sagen: „In Pradl isch es nit!“
In Igls gibt es vielleicht auch passende Bereiche mit Fichten in den Gärten und Wohnhäusern im „Ausseerland-Stil“, also E+2 mit zentralem Verandablock vor den beiden Obergeschoßen.
Leider kenne ich mich dort kaum aus, und in Google Street View sind gehässigerweise viele Straßen nicht erfasst, sodass man die Gegend nicht schnell einmal digital durchforsten kann.
Auch ich habe schon in Igls gesucht, das im Zusammenhang mit dem, was ich im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/wohnbau/ über meine erste Arbeit am Bau im Bereich Patscherstraße geschrieben habe
Hallo Herr Morscher!
Sie spannen jetzt die Leser schon ein Monat lang auf die Folter!?!
Können Sie uns bitte die Lösung oder einen weiteren Tipp dazu verraten?
Hallo Markus,
Ich weiß es auch nicht… Aber ich habe einen konkreten Verdacht, den ich am Wochenende einmal vor Ort prüfen muss. Mich wundert, dass darauf noch nicht verwiesen wurde. Darum bin ich unsicher.
Schönen Abend,
Lukas
Hallo Herr Morscher!
Sie spannen jetzt die Leser schon zwei Monate lang auf die Folter!?!
Waren Sie vor Ort, um Ihre Vermutung zu überprüfen?
Lieber Markus A.,
Ich weiß es auch nicht! Ich dachte im Bereich Wiesengasse – Helblinggasse umzugehen, habe aber nix gefunden. Es bleibt also weiterhin ein echtes Rätsel.
Danke für die Nachfrage und für´s Dranbleiben.
Schönen Abend,
Lukas Morscher
Vielleicht stehen wir hier irgendwo in der Gegend zwischen Pontlatzer- und Hallerstraße?
Den Verdacht hab ich auch schon gehabt, denn es muß eigentlich eine topfebene Gegend sein, so ganz ohne Rumerspitze oder Patscherkofl oder Kellerjoch etc.,
Ein zusätzliches Kriterium ist der nach dem Zaun mit dem auch schon altehrwürdigen Betonsockel zu schließende schräge STraßenverlauf, der bei der Pontlatzerstraße ja gegeben wäre.
Aber es will nichts so richtig passen. Auch der Baustil ist mir für die schon bald 100 Jahre alten Einzelbauten in der Gegend einwenig zu stattlich.
Wenn man wenigstens die Garantie hätte, daß das Bild nicht seitenverkehrt ist.
Ich hab mir auch das Spiegelbild in der Oberlichte angeschaut, einmal sehe ich da gegenüberliegende Häuser, einmal nur ein Karomuster eines Fensterstores und einen schräg ansteigenden dunklen Hang.
https://postimg.cc/vxYCWnkN (gespiegelt)
Irgendwann einmal prangt das Haus im Hitergrund einer Familienszen, Baustelle oder Prozession. Vielleicht hätten wir sogar schon ein Luftbild, auf dem es zu erkennen wäre.
Das ist aber alles so zeitwaufwendig, daß es einen Regentag braucht, oder es mir draußen zu heiß ist.
Ja der Baustil ist dort kaum anzutreffen. Vielleicht passt ja die Igler Gegend oder die Anton Rauchstraße in Mühlau besser? Anzunehmen ist jedoch, dass es das Haus heute nicht mehr gibt und der Hintergrund könnte gemeinerweise wolkenverhangen sein. Die drei Strom Isolatoren an der Fassade machen mich auch etwas stutzig, es sollten eigentlich entweder 2 oder 4 sein. Das muss ich noch mal nachblättern. Aber dazu braucht’s auch bei mir einen Regen- oder Hitzetag.