Prozession in Hötting I
Prozessionen waren und sind immer schon fixer und wichtiger Bestandteil des Kirchenjahres. Allen voran ist natürlich die Fronleichnamsprozession bedeutend, in Hötting wird zusätzlich auch noch eine Schutzengelprozession abgehalten, die Ende September/Anfang Oktober stattfindet. In dieser kleinen Fotoserie begeben wir uns auf eine virtuelle Prozession und folgen der Route, die auch heute noch begangen wird. Sie führt von der neuen Kirche die Schneeburggasse entlang bis zum Haus Nr. 24 (ehemaliges Pradler-Haus), wo sich der erste Altar befindet. Von dort macht die Prozession eine scharfe Kehre und führt die Daxgasse entlang bis zum Haus Nr. 11 (Fischler) zum zweiten Altar. Weiter geht’s durch die Daxgasse/Schulgasse hinauf zur alten Kirche (dritter Altar), bevor sich der Zug wieder hinunter Richtung neue Kirche bewegt.
Auf diesen Fotos sehen wir die erste Station in der Schneeburggasse. Manch ein Leser fragt sich vielleicht was ein so neues Bild hier auf „Innsbruck erinnert“ zu suchen hat, denn dieses Foto ist noch nicht einmal zehn Jahre alt. Trotz seines „jungen Alters“ dokumentiert es eine nicht geringe Zahl an Gegebenheiten, die heute nicht mehr so sind wie auf diesem Foto. Beginnen wir bei den Häusern: Das Haus Nr. 24, vor dem der Altar aufgebaut ist, ist derzeit eine große Baustelle (vgl. hierzu den Beitrag „Ein Stück Höttinger Hausgeschichte“) und wird zu einem Mehrparteienhaus umgestaltet – nur der Kern bleibt dabei erhalten. Am zweiten Bild sehen wir im Hintergrund das alte Haus Schneeburggasse 20 („Zauchner“), das vor einigen Jahren abgerissen wurde. Heute befindet sich in dem Zwickel ein mehrstöckiges Wohngebäude (mit in der Lokalbevölkerung zum Teil umstrittener Begrünung). Auch am Personal hat sich einiges geändert: der damalige Kapellmeister Peter Schwaizer ist mittlerweile in verdienter „Kapellmeisterpension“. Der Herr, der links vor der Musikkapelle mit Säbel marschiert, war Albert Paratscher, langjähriges Mitglied der Musikkapelle, der einige Jahre später leider verstarb.
Diese Bilder zeigen ganz deutlich, wie wichtig es ist, rundherum stets zu dokumentieren und zu fotografieren – denn wenige Jahre später können die alten „Egg’n“, die man im Alltag so gewohnt ist, verschwunden und vergessen sein.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-973)