Pradl im Winter
Das heutige Titelbild ist zwar keine Schönheit, aber doch ein Blickfang. Im Zentrum der Aufmerksamkeit des Fotografen Richard Frischauf stand wohl die gerade im Bau befindliche Olympiahalle – was auch eine Datierung vor dem Jahr 1964 bedeutet. Das Foto bietet für uns heute im Abstand von mehr als 60 Jahren aber einiges zu entdecken: das alte Tivoli-Stadion, dahinter das neue Schwimmbad, auf deren Liegewiese die gerade erst gepflanzten Bäume kaum wahrnehmbar sind; verkehrstechnisch fehlen sowohl die Autobahn als auch die Olympiastraße; Amras wird noch durch einen schmalen Streifen Wiese von Pradl getrennt und wo sich heute das Gewerbegebiet der Rossau bis zum Inn erstreckt, ist hier noch grüne/weiße Wiese.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-4205)
ZU den Häusern am oberen linken Bildrand passt gut der Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/zeitsprung/
Man sieht auch gut das „Weiße Haus“ aus meinen Kindheitstagen – am oberen Bildrand Mitte. In einem Beitrag hat uns Herr Robert Engelbrecht dazu geschrieben:
Die Bleiche wurde 1694 erbaut und war in unserem Heimatkunde-Unterricht wegen ihres Alters ein fixer Bestandteil.
Das Bleichen dürfte keine 100 Jahre angehalten haben und das Haus war dann im 19. Jahrhundert ein Bauernhof.
Ab 1913 war es dann ein Armenhaus/städt. Fürsorgeheim bis in die 1950er, wo es dann offenbar leer stand.
In meiner Erinnerung sind meistens irgendwelche Leute rund ums Haus gesessen, – es dürfte eine Art Schrebergarten für Eingeweihte gewesen sein.
Der bereits erwähnte Brunnen war Fixpunkt für alle Arbeitenden, Spaziergänger (und Fußballer) in der Umgebung, bis die Bleiche dann 1978 abgerissen wurde.
Bei dem Bild kommen Erinnerungen an meine Kindheit auf.
Ganz rechts Wiesengasse mit Doppelhaus wo ich meine Kindheit verbrachte – dann Kaufmannstrasse – Bildmitte Burgenlandstrasse heutiger Südring – links die Conrad Kaserene – rechts davon das im Volksmund genannte Stalingrad.
Die Autobahn ist noch nicht im Bau – dafür gut sichtbar der Totobichl wo die Kinder von Pradl und Amras das Schifahren lernten.
Vielen Dank fürs Zitieren, Herr Roilo!
Auch mein Blick geht unwillkürlich gleich in die „Au“ und die „Bleiche“ als Orientierungspunkt für all das, was jetzt …
Aber der weihnachtliche Friede stopppt mich hier.
Für mich interessant, dass es die „Post-Häuser“ Amraserstr. 91 bis 99 noch nicht gibt. „Gegenüber“, HNr. 128, damals Eingang Premstraße, ist ja lang das „Hüttenberger-Heim“ gestanden, in meiner Erinnerung eher eine große Holzbaracke. Aber auch die kann ich (noch?) nicht sehen. Gibt es da vielleicht ein Foto davon?
Groß und mächtig und tatsächlich am Dorf-Eingang von Amras das Trappschlössl, schon ohne Turm und mit Appartementhaus. Wir werden sehen, was schöner ist: Die jetzige Freifläche oder das, was demnächst drauf gebaut wird …