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Patriotische Postkartengrüße

Patriotische Postkartengrüße

Beim Stöbern ist mir diese Postkarte in die Hände gefallen, die anlässlich des Gedenkjahrs 1809/1909 gedruckt wurde und durch ihre patriotische Bildsprache besticht (oder auch nicht :-)). Zu beachten sind etwa ein den Säbel schwingender Andreas Hofer, blühende Almrosen und Edelweiß und der obligatorische, wenn auch leicht gequetschte, Tiroler Adler. Bei den Aufständischen im Hintergrund wird der berühmt-berüchtigte Kapuzinerpater Joachim Haspinger in Szene gesetzt. In der eingerahmten schwarz-weißen Stadtansicht vom Silltal aus mit Blick auf die Nordkette lassen sich vorne links der Bergisel und rechts davon das Stift Wilten erkennen.

Auf der Rückseite der Karte mit Poststempel vom 17. März 1914 schreibt eine Anna Brugger an ihre Brüder Josef und Anton, die sich laut Adresszeile im „Juvenat bei der Marienkirche“ in Budweis, also in Südböhmen, aufhalten. (Für diejenigen unter Ihnen, deren katholischer Wortschatz ähnlich eingerostet ist wie meiner: bei einem Juvenat handelte es sich um eine katholische Internatsschule, die junge Männer auf ihren Eintritt in einen Orden vorbereiten sollte). Anna Brugger berichtet ihren Brüdern, „daß der Vater der Frau Bäck schwer erkrankt ist und daß Ihr für Ihn beten sollt, damit er gesund werde oder wenigstens eine gute Sterbestunde erlange.“

Das Adressbuch für 1914 kennt genau einen Einwohner mit dem Namen Bäck: Karl Bäck, Buchhalter, wohnhaft in der Speckbacherstraße 15. Dagegen tauchen fünfzehn Brugger auf. Bei Anna handelt es sich am wahrscheinlichsten um die Frau oder Tochter von Johann Brugger, Privatier, ebenfalls wohnhaft in der Speckbacherstraße 15. Die Gebete ihrer beiden Brüder scheinen im Übrigen geholfen zu haben: Herr Bäck wird auch im Adressverzeichnis von 1917 noch als Einwohner gelistet.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sommer-2-109)

Elisa Wasserer

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Da ich weder die Frau Hitt sehe, noch in dem „Häusermeer“ Hauptpost, Herz Jesu Kirche und Höttinger Kirchen, oder gar den Stadtturm erkennen kann, werde ich wohl bald eine neue Brille brauchen, oder – man hat eine ältere Aufnahme als „Ansicht von Innsbruck“ verwendet…

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