Parkplatz an der Sonne
Ein ehemaliger Parkplatz in Innsbruck. Niemand vermisst ihn. Kann das sein? Es wird ein wenig davon abhängen, wen man fragt. Dieser wunderschöne Autoabstellplatz wurde von Menschen, die sich Architekten nennen, dem Neubau des Innsbrucker Rathauses geopfert. Es ist jedoch nicht bekannt, dass sich weinende Chauffeure an Autos gekettet hätten um dies zu verhindern oder danach jahrelang dessen Verschwinden kritisiert hätten. Ein Grund könnte sein, dass es dort jetzt eine Tiefgarage gibt, einen Müller und einen guten Thailänder (und noch einiges mehr).
Der Panoramafotograf steht ungefähr auf Höhe des Café Magistrat und macht seinen ersten Bilderbogen nach Osten. Der Grund, warum er an diesem Februartag zu Mittag hier Autos ablichtet, ist sicher der nahende Umbau des Ensembles. Der Parkplatz weckt in älteren Innsbruck*innen verschiedene Erinnerungen, so wurden hier viele Jahre Flohmärkte veranstaltet (der wich dann zunächst zum Adolf-Pichler-Platz aus).
Das erste Mal, dass der Name Dominique Perrault im Innsbrucker Amstblatt steht, ist im Sommer 1996.
1998 ist er dann schon Sieger des Wettbewerbs.
Der Baubeginn wurde im Jänner 2000 verkündet.
Nachtrag: Auf Hinweis von Herrn Schönherr hier die früheren Berichte zum Architektenwettbewerb aus den 1980ern. Da fehlte offenbar das Geld in der post-olympischen Schuldenkrise und eventuell auch der Mut. Schönster Satz in den Berichten zu Prof. Gerstels Entwurf: „… bemüht sich […] vor allem um einen vergnüglichen Kontakt der Bürger mit ihrer Stadtverwaltung.“ Den hätte man einfach nehmen sollen!
Es gab ja schon früher (1983/85) einen Architektenwettbewerb. Den gewann Leopold Gerstel. Damals wäre geplant wesen, die Markthalle unterm Rathaus zu machen.