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Oskar Werner Und Die Innsbrucker Schauspielwochen, Teil 3

Oskar Werner und die Innsbrucker Schauspielwochen, Teil 3

Die Innsbrucker Festwochen wurden von Oskar Werner trotz aller finanzieller Schwierigkeiten mit vielen eindrucksvollen Vorführungen weitergeführt. Besonders erwähnenswert ist eine Aufführung bei der der bekannte deutsche Komponist und Musikpädagoge Carl Orff aus Texten seiner Werke vorlas. Die Tiroler Tageszeitung berichtete am 27. August 1959 von dieser beeindruckenden Veranstaltung unter anderem folgendes: „Der Komponist Carl Orff las im Rahmen des Oskar-Werner-Gastspiels die Texte seiner Werke jedenfalls mit ekstatischer Urtümlichkeit, von der die Zuhörer im Nu gepackt wurden. Die Kraft des sprachlichen, vom Musikalischen her empfundenen Ausdrucks lief förmlich durch den Saal und riß durch die hämmernde Gewalt der Worte alles mit sich. […] Orff las nicht – er entwickelte Szene um Szene, wurde Häscher, Herzog, Landsknecht, Hexe, Agnes und auch Teufel, schuf durch die Rhythmik (Andeutung des Schlagzeugs) die Vorstellung der Realität, machte die Skizze zum Vollendeten, den Rahmen zum Bild. Dicht steht Derbheit neben zarten Lyrismen, jedoch zu einem Wechselspiel geordneter Kraft gebündelt. Jeden Takt erlebte der lesende Dichterkomponist. Nur so konnte die Einmaligkeit einer Wirkung des Werkes erreicht werden, der sich das Publikum vorbehaltlos ergab.

Die Innsbrucker Schauspielwochen blieben trotz des qualitativ hervorragenden Programms leider ein einmaliges und für Oskar Werner sehr teures „Experiment“. Das Titelbild zeigt die Vorderseite eines Veranstaltungsfolders mit einer schwarz-weiß Aufnahme von Carl Orff.

(Stadtarchiv Innsbruck, Div-3828-1)

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