Ob T-Shirt, Hose oder Corona Mundschutz…
…alles kann man zuhause selbst herstellen, vorausgesetzt man nennt eine Nähmaschine sein Eigen. Gerade in der Lockdown- und Corona-Zeit erfreuten sich Handarbeiten eines deutlich gestiegenen Interesses. Vor allem das Nähen erwies sich als wertvolle Tätigkeit, konnte man damit doch den anfangs knappen Mund-Nasenschutz anfertigen.
Nähmaschinen für den Hausgebrauch haben natürlich eine lange Historie. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Maschinen gebaut. Bis zur Mitte des 19 Jh. waren gleich mehrere Erfinder an der Perfektionierung der Nähmaschine beteiligt. Einer unter ihnen, der gebürtige Kufsteiner Josef Madersperger, galt in Österreich lange auch als Erfinder der Nähmaschine.
Ein besonderes Stück in unserer Sammlung zeigt das heutige Titelbild – eine Werbung für die Nähmaschinen der Marke Gritzner. Es handelt sich dabei um ein emailliertes Werbeschild, das für den Innsbrucker Vertreiber Josef Feichtinger in der Maria-Theresien-Straße personalisiert wurde. Dass der Markt für Nähmaschinen damals wahrscheinlich noch umkämpfter war als heute, zeigen die zahllosen Hinweise auf Fachgeschäfte in Innsbruck, die im Archiv überdauert haben. Die Marke Singer gab es in der Meranerstraße, die Marke Rast und Gassner in der Pfarrgasse beim Nähmaschinen-Spezialgeschäft Othmar Stranner.
Natürlich wurde auch in Zeitungen für den Kauf einer Nähmaschine geworben und augenscheinlich war damals wie heute die Weihnachtszeit für den Verkauf besonders lukrativ, wie die Werbung für die Marke Köhler in der Museumstraße und die Marken Phönix sowie Pfaff in der Herzog Friedrich Straße zeigt.
Fall sie noch eine Impression vom professionellen Einsatz der Maschinen suchen, sei hier noch auf einen früheren Artikel verwiesen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Re-156, Pt-1499, Fir-1264_1, Div-5409)